Kontext
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft – hintergründig, mutig und überraschend.
Babygesänge – wie aus Weinen Sprache wird (W)
Weinen, Brabbeln, Prusten, Quieken: Babys sind geborene Gesangstalente. Mit ihren winzigen Stimmlippen experimentieren sie vom ersten Lebenstag an mit Tönen und Melodien, um ihre Gefühle und Wünsche mitzuteilen. Kathleen Wermke erforscht seit 40 Jahren den Weg vom Geburtsschrei zum ersten Wort.
· Erste Wörter oder deren Vorstufe (Protowörter) äussern Babys frühestens mit 8 bis 10 Monaten. Für Kathleen Wermke beginnt die Sprachentwicklung jedoch bereits mit den ersten Lauten, die Babys produzier
Im Suff - Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter
Mit neun Jahren trinkt Gian-Marco Schmid eine Flasche Shampoo. Er will sein Leben beenden. Mit 26 Jahren gelingt ihm unter dem Künstlernamen Gimma der Durchbruch als Rapper. Hier erzählt er vom Aufwachsen mit einer suchtkranken Mutter. Ein Schicksal, das für 100'000 Kinder in der Schweiz steht.
· Gian-Marco Schmid die schmerzhafte Beziehung zu seiner Mutter.
· Was bedeutet es in einem Haushalt mit Suchtthematik aufzuwachsen?
· Welche Angebote gibt es für betroffene Kinder und Jugendliche?
· Wie
Kultur-Talk: Die Sprache des Bösen
Acht Jahre hat Olivier Mannoni an der französischen Übersetzung von Hitlers «Mein Kampf» gearbeitet. Und dabei festgestellt: Die Sprache der Nationalsozialisten wirkt bis heute fort.
Der französische Übersetzer Olivier Mannoni ist ein Experte für Texte zum Nationalsozialismus. Er hat zahlreiche Bücher zu diesem Themenbereich übertragen. Für die Übersetzung von Hitlers «Mein Kampf» hat er mit einem Team renommierter Historikerinnen und Historiker gearbeitet. Die Erfahrungen, die er dabei gesamme
Verse gegen den Krieg – eine russische Poetin liebt die Ukraine
Sie ist eine der bekanntesten zeitgenössischen Dichterinnen Russlands: die 38-jährige Vera Polozkova. Wie ein Popstar hat sie eingefleischte Fans – aus Russland und der Ukraine. Polozkova hat den Überfall auf die Ukraine scharf kritisiert und ist in der ersten Woche nach Kriegsbeginn emigriert.
Themen dieses Podcasts:
Wie hat Vera Polozkova den Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erlebt?
Warum schweigt die Mehrheit der Russinnen und Russen bis heute zum Krieg?
Wie hat sich V
Kultur-Talk: Wie beeinflusst KI die Meinungsbildung?
KI-Sprachmodelle werden im Alltag immer wichtiger. Doch die Informationen, die Chatbots wie DeepSeek oder ChatGPT generieren, sind weder verlässlich noch neutral. Was braucht es zum Schutz der unabhängigen Meinungsbildung? Ein Gespräch mit Angela Müller, Geschäftsleiterin von AlgorithmWatch.
Wer verschiedene Chatbots zu heiklen Themen befragt, wird feststellen, dass die Antworten weltanschaulich gefärbt und manchmal schlicht falsch sind. Ein Beispiel: Laut dem chinesischen KI-Sprachmodell DeepS
Guido Fluri – für Gerechtigkeit aufs europäische Parkett
Der Zuger Unternehmer Guido Fluri hat in der Schweiz dazu beigetragen, dass fürsorgerische Zwangsmassnahmen aufgearbeitet werden und Betroffene Solidaritätsbeiträge erhalten. Seither präsentiert er das Schweizer Modell in europäischen Ländern mit dem gleichen Ziel: Gerechtigkeit für die Opfer.
· Opfer von Fremdplatzierungen und fürsorgerischer Zwangsmassnahmen
· Sexueller Missbrauch
· Solidarität
· Historische Aufarbeitung
· Europarat
· Gerechtigkeit
· Initiative
Im Podcast zu hören sind:
· Gu
Zwischen zwei Welten: Geflüchtete Ukrainer:innen in der CH (W)
Bis zuletzt konnte sie nicht glauben, dass Russland die Ukraine angreifen würde. Dann wird Alina am 24.2.2022 von einer Explosion in der Nähe ihrer Wohnung aus dem Schlaf gerissen. Mit ihrer Tochter flieht sie aus Charkiw in die Schweiz. Heute hat sie eine Arbeit und ist unabhängig von Sozialhilfe.
· Unter welchen psychischen Belastungen leiden Geflüchtete aus der Ukraine?
· Wie geht es den Kindern, die teilweise parallel zur Schweizer Schule auch noch online am ukrainischen Unterricht teilnehm
Kultur-Talk: Kritikrunde von der 75. Berlinale
Die diesjährige Berlinale ist die erste unter der Leitung der US-Amerikanerin Tricia Tuttle. Sie wünscht sich weniger Eklats als im Vorjahr und hofft, dass neben der Politik auch die Kunstform Film wieder mehr zu reden gibt. Wir prüfen, ob ihr Programm dieser Ansage standhält.
Die letztjährige Berlinale endete mit einem Missklang: Weil pro-palästinensische Statements an der Abschlussfeier unwidersprochen blieben, entflammte eine Antisemitismus-Debatte. Tricia Tuttle übernimmt nun vom Leitungsdu
Hilfe, Spinnen! – Leitfaden zum Umgang mit irrationalen Ängsten
Die Angst vor Spinnen ist weit verbreitet, obwohl die Tiere hierzulande ungefährlich sind. Es gibt viele Phobien, die sich gegen bestimmte Tiere oder Dinge richten. Betroffene leiden und erleben Einschränkungen in ihrem Alltag. Woher kommen diese irrationalen Ängste? Was kann man dagegen tun?
· Die Angst ist die wichtigste unserer Emotionen. Sie kann aber auch zur Krankheit werden. Neben anderen Angsterkrankungen können spezifische Phobien wie die Spinnenangst die Betroffenen leiden lassen. Die
Kultur-Talk: Die Medien und die Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz ist längst im Alltag angekommen, etwa wenn wir einen Begriff in eine Suchmaschine eingeben. Was bedeutet nun die Lern-Fähigkeit von Maschinen für die Medien? Wie setzen sie heute Künstliche Intelligenz ein? Welche Gefahren und Möglichkeiten bietet KI im redaktionellen Alltag?
Die Medienhäuser machen sich Gedanken, wie sich KI in den Redaktionen berufsethisch unbedenklich einsetzen lässt: als Hilfsmittel. Doch Kontrolle und Verantwortung sollen immer den Menschen obliegen.
Kultur-Talk: Zuhören
Warum bloss hört niemand zu? Der renommierte Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen erklärt, welche Mechanismen das Zuhören verhindern – ob im privaten Umgang oder in der Öffentlichkeit.
«Zuhören», «Gehörtwerden», «einen Dialog auf Augenhöhe führen» – das sind Schlagworte unserer Zeit, aber leider meist nur leere Floskeln. Was heisst es, wirklich zuzuhören? Die eigenen Überzeugungen in Frage zu stellen und sich der Weltsicht eines anderen auszusetzen?
Diesen Themen widmet sich der deutsche Med
Kultur-Talk: «Ugga? Ugga!» mit der Comiczeichnerin Ulli Lust
In ihrem neuen Buch wimmelt es von Menschenaffen, Neandertalern, Früh- und Jetztmenschen. Ulli Lust ist eine der bedeutendsten Stimmen des zeitgenössischen Comics, mit «Die Frau als Mensch» taucht sie tief ein in die Steinzeit, ihre vielen Rätsel und unser kümmerliches Wissen darüber.
Ulli Lust hat sich international einen Namen gemacht mit ihren autobiographischen Geschichten. Immer geht’s um sie – und um das grosse Ganze. «Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens» (2009) erzählte von e
Irreguläre Adoptionen: Jovita Bielers Suche nach der Wahrheit
Gefälschte Dokumente, dubiose Vermittlerinnen, Behörden, die wegschauten. Bis in die 00er Jahre gelangten rund 2300 Babys aus Indien unter fragwürdigen Umständen in die Schweiz. Darunter auch Jovita Bieler. Heute ist sie erwachsen und sucht nach Antworten auf schmerzhafte Fragen.
· Welche Herausforderungen gibt es bei der Herkunftssuche?
· Schweizer Behörden haben Gesetze missachtet und Warnungen in den Wind geschlagen. Warum haben die Behörden weggeschaut, gar irregulären Machenschaften Vorsch
Kultur-Talk: Kinder und Medienkonsum – Eltern sind Vorbilder!
Studien belegen: Der Konsum digitaler Medien beginnt bereits im Kleinkindalter und nimmt mit den Lebensjahren zu. Egal ob Videotelefonie, Filme gucken, sich durch Lern-Apps oder Online-Spiele klicken: Das Angebot ist gross und wir alle kennen die Sogwirkung von Bildschirmen.
Dr. Eva Unternährer, Psychologin an der UPK, forscht zum Medienkonsum in Familien. Unter ihrer Leitung laufen aktuell zwei Studien: In der SWIPE-Studie erforscht sie, wie Kinder von 0 – 5 Jahren digitale Medien nutzen. Was
Picasso im Reihenhaus: Hermann Rupf und sein Freund DH Kahnweiler
Daniel-Henry Kahnweiler hat Kunstgeschichte geschrieben. Seine Galerie verhalf Picasso und den Kubisten zum Erfolg. Doch hätte es diesen Galeristen vielleicht nie gegeben, wäre nicht sein Berner Freund Hermann Rupf gewesen. Kurzwarenhändler, engagierter Sammler und Unterstützer in bewegten Zeiten.
· Freundschaft
· Finanzwelt
· Kunst
· Krieg
· Nationalsozialismus
· Verfolgung
Im Podcast zu hören sind:
· Susanne Friedli, Geschäftsführerin der Hermann und Margrit Rupf Stiftung, Bern
· Konrad Toble
Kultur-Talk von den 60. Solothurner Filmtagen
Wie jedes Jahr im Januar lädt die Barockstadt am Jura-Südfuss ein, in die Welt des Schweizer Films einzutauchen. Dieses Jahr feiern die Filmtage ihr 60. Jubiläum. Wir reden über neue Filme und blicken zurück in die Geschichte dieser Werkschau des Schweizer Films.
Vor 60 Jahren sind junge Schweizer Filmschaffende angetreten, dem verstaubten Schweizer Kino etwas Neues entgegenzusetzen, ihre Filme in Solothurn nicht nur zu zeigen, sondern Raum für Diskussionen und neue Ideen zu schaffen. 60 Jahre
Kultur-Talk: Adolf Muschg und die Bilanz seines Lebens
In der Erzählung «Nicht mein Leben» erkundet der 90-jährige Schriftsteller Adolf Muschg Prägungen seines Lebens. Und er erzählt, dass er kürzlich seine eigene Grabstätte ausgesucht hat.
In diesem wohl persönlichsten Werk gibt der vielfach preisgekrönte Autor mit zärtlicher Sprache Einblicke in seine Ehe. Er erzählt von seinem Brennen für die europäische Idee, die durch den Krieg in der Ukraine erschüttert worden ist. Und er schildert die Bedeutung der Literatur für seine persönliche Befreiung a
Kultur-Talk: 80 Jahre Befreiung von Auschwitz
Auschwitz wurde als «Todesfabrik» zum Symbol für den Holocaust. Der Historiker und Buchautor Ernst Piper untersucht in seiner Monografie «Auschwitz - Die Topografie der Vernichtung» das Konzentrations- und Vernichtungslager und macht aus der Krisenmetapher Auschwitz wieder einen konkreten Ort.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit. Der Tag gilt weltweit als Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Insgesamt starben rund 6
Nicoletta Cosentino – mit Kochkunst gegen häusliche Gewalt (W)
Nicoletta Cosentino hat vor fünf Jahren in Sizilien den Verein der «Cuoche combattenti» ins Leben gerufen, eine Sozialfirma, in der sie Frauen beschäftigt, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind.
Ihr Ziel ist es, den Frauen mit einem Praktikum in der Lebensmittelbranche eine Anlehre zu verschaffen und ihnen damit eine Startchance für eine berufliche und finanziell unabhängige Existenz zu vermitteln.
Text
· Gewalt gegen Frauen
· häusliche Gewalt
· Femizide
· Selbstermächtigung
· Emanzipat
Der Schachboom hält an
Die Netflix-Serie «Queen’s Gambit» hat 2020 dem Schach viel Aufmerksamkeit verschafft. Während der Pandemie haben viele das riesige Schach-Angebot im Internet entdeckt. Die Nutzerzahlen explodieren. Und Schachclubs freuen sich über zahlreiche neue Mitglieder. Schach am Brett ist besonders reizvoll.
· Was macht den Reiz der 64 Felder aus?
· Ein Sport für alle Altersgruppen und Nationalitäten
· Grosser Mitgliederzuwachs der Schachclubs
· Online-Schach und Schach am Brett
· Spitzenschach und Breit
52 Dummheiten: Die Not-To-Do-Liste von Autor Rolf Dobelli
Was glücklich macht, ist individuell. Klar sei, was unglücklich mache: Selbstmitleid, Streit mit Nachbarn. In der Vergangenheit leben. Rolf Dobelli beschreibt in seinem neuen Buch 52 Lebensfehler, die man für ein gutes Leben tunlichst vermeiden sollte. Was taugen seine Einsichten?
Unternehmer und Autor Rolf Dobelli dreht den Spiess um: Statt zu fragen, was glücklich macht, beschreibt er, was todsicher unglücklich macht. In seiner «Enzyklopädie der Idiotie» sammelt er Geschichten von gescheitert
Sarah Bach: Braucht Aktivismus Spiritualität?
Demonstrieren sei für sie wie beten, sagt die Pfarrerin und Klima-Aktivistin Sarah Bach. Spiritualität und Aktivismus hängen bei ihr eng zusammen. Ohne Kraftquellen brennen Aktivistinnen und Aktivisten auf Dauer aus, meint sie.
Bei der ersten Wahl Donald Trumps zum Präsidenten 2016 war Sarah Bach gerade Studentin in den USA. Sie erlebte mit, wie Lehrmittel zum Klimawandel vom Netz genommen wurden und war schockiert. Gleichzeitig lernte sie Professorinnen kennen, die Theologie und Ökologie zusam
Meine Seele hat kein Geschlecht – die Dichterin Alfonsina Storni
Alfonsina Storni gehört zu den bedeutendsten Stimmen der klassischen Moderne Südamerikas. Als Frau und ledige Mutter hatte sie aber einen schweren Stand in einem männerdominierten Umfeld. Michael Luisiers Podcast erzählt Stornis Geschichte nach und fragt nach Stornis Bedeutung über ihren Tod hinaus.
Alfonsina Storni stammt aus der Schweiz. Mit vier Jahren kommt sie nach Argentinien, wo sie Dichterin, Essayistin und Erzählerin wird. Und Erzieherin. Ihr Weg ist steinig: Als Frau und ledige Mutter
Gaza-Krieg – Berichterstattung in Schieflage?
Seit 15 Monaten führt die israelische Armee Krieg in Gaza, ausgelöst durch das Massaker der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas. Schon bald gab es von verschiedenen Seiten Kritik an der Berichterstattung: die Medien würden zu wenig ausgewogen berichten. Was ist dran und was sind die Gründe?
Nach dem Angriff des israelischen Militärs auf das letzte Krankenhaus im Norden des Gazastreifens berichteten die Medien: Die israelische Armee habe nach eigenen Angaben Hamas-Mitglieder verhaftet.
Kultur-Talk: Dreissig Abstimmungen und die Macht der Demokratie
«Die Schweiz wird geformt von Wasser, Wetter, Stein – und Volksabstimmungen.» Unter diesem Motto steht das Buch «Heute Abstimmung!» von David Hesse und Philipp Loser. Sie beleuchten 30 Volksabstimmungen, welche die moderne Schweiz seit 1848 dauerhaft geprägt haben.
Der Historiker David Hesse und der Journalist Philipp Loser nehmen in ihrem Buch «Heute Abstimmung!» die Leserinnen und Leser mit auf einen Streifzug durch die Geschichte wichtiger Volksentscheide. Sie beleuchten anhand von 30 Abstim
Lokalpatriotismus: Verankerung im Überschaubaren (W)
Den eigenen Wohnort trotz der Trümpfe anderer Orte allem vorziehen? Das ist, in aller Kürze, Lokalpatriotismus. Er braucht nicht engstirnig zu sein, sondern kann einfach bedeuten, dass einem wohl ist in der vertrauten Landschaft mit ihren Sitten und Gebräuchen – und nicht zuletzt mit ihren Menschen.
· Landschaft, Kulinarisches, Dialekt, Fussballclub stiften Identität
· Leidenschaft für den Wohn- und Heimatort
· Das Lokale liegt näher als der Nationalstaat
· Die starke Identifikation mit dem Nah
Heinz Bigler: Jazz-Pionier und Wegbegleiter der DRS Big Band (W)
Er war einer der ersten Europäer, der am Berklee College of Music in Boston Jazz studierte. Es war und ist noch immer einer der wichtigsten Jazz-Hochschulen der Welt. Nach diesem Vorbild baute Heinz Bigler auch die erste Jazz Schule Europas auf: die Swiss Jazz School in Bern.
In den 1960er Jahren traf der Saxofonist, Klarinettist und Komponist Heinz Bigler auf Hans Möckel, den damaligen Leiter der DRS Big Band. Während 10 Jahren hat Heinz Bigler immer wieder für dieses Radio-Orchester komponier
Kultur-Talk: Philip Maloney – Hörspiel-Detektiv jetzt am TV
Schon während seiner Studienzeit hat Filmemacher Luca Ribler davon geträumt, die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney auf die Leinwand zu bringen. Jetzt hat der 35-Jährige seinen Traum verwirklicht: Ab Januar ermittelt die Hörspiel-Figur Maloney auch am TV.
Seit 35 Jahren schallt jeden Sonntagmorgen einer von Philip Maloneys haarsträubenden Fällen aus dem Radio. Auch Luca Ribler ist mit den Hörspielen rund um den bärbeissigen Privatdetektiv aufgewachsen. Die Ehrfurcht sei gross gewesen, ein
Kleider machen Leute. Secondhand auf dem Prüfstand
Secondhand Geschäfte erleben gerade einen massiven Boom. Preiswert, individuell und umweltfreundlich präsentiert sich gebrauchte Kleidung als Modevergnügen ohne schlechtes Gewissen. Findet aktuell ein grundsätzliches Umdenken statt? Wie wirkt sich Secondhand Kleidung auf den menschlichen Konsum aus?
Die Bekleidungsindustrie ist einer der schmutzigsten Wirtschaftszweige unserer Zeit und ist geprägt von Menschenrechtsverletzungen und katastrophalen Folgen für die Umwelt.
· Secondhand Kleidung hat
Ritalin oder Mindfulness? Was erwachsenen ADHS-Betroffenen hilft
Mariska Praktiek hatte mit 45 Jahren ein Burnout und erhielt die Diagnose ADHS. Die Wirtschaftsökonomin musste ihren Lebensstil radikal verändern. Für sie war die Entdeckung von Achtsamkeitstechniken eine Offenbarung. Heute unterrichtet sie Mindfulness für ADHS-Betroffene.
Mariska Praktiek stand voll im Leben, arbeitete in leitenden Funktionen, trieb ausgiebig Sport und reiste viel.
Dann: Burnout, Erschöpfungsdepression. Sie hatte das Glück, bei einer Therapeutin zu landen, die sie auf ADHS (A
Ein lebensveränderndes Medikament und sein Preis – Trikafta (II)
Das Medikament Trikafta hat das Leben unzähliger Menschen zum Besseren gewendet, die an der Erbkrankheit Cystische Fibrose (CF) leiden. Doch das Märchen hat eine Kehrseite: Die Behandlung ist enorm teuer. Sprengt ein solches Medikament das solidarische Gesundheitssystem?
Rund 200'000 Franken kostet es offiziell pro Jahr, eine CF-Patientin bzw. einen CF-Patienten mit Trikafta zu behandeln. Zumindest ist dies der offizielle Preis. Es sind wiederkehrende Kosten, die das Schweizer Gesundheitssystem
Ein lebensveränderndes Medikament und sein Preis – Trikafta (I)
Das Medikament Trikafta hat das Leben unzähliger Menschen zum Besseren gewendet, die an der Erbkrankheit Cystische Fibrose leiden, unter ihnen die Schwestern Maurane (27) und Sarah (29). Doch nicht allen Betroffenen hilft Trikafta. Und: Das Medikament ist viel zu teuer.
Die Kindheit von Maurane und Sarah aus dem solothurnischen Hägendorf ist ein permanenter Ausnahmezustand – Spitalaufenthalte, tägliches Inhalieren, Physiotherapie. Doch dann katapultiert das Medikament Trikafta die Schwestern in
Musicals als Spiegel des gesellschaftlichen Wandels
Ob «Les Misérables», «Wicked», «König der Löwen» oder «Hamilton»: Musicals begeistern seit über 100 Jahren die Massen. Doch sie unterhalten nicht nur. Musicals leisten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte und fördern eine kritische Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben.
· Seit seinen Anfängen in den 1920er Jahren am Broadway in New York bis zum TikTok-Musicalhit im Jahr 2024 hat sich das Genre immer wieder neu erfunden. Ein Überblick.
· Das Musical «Wicked – Die H
Abseits der Norm. Wie geht's queeren Jugendlichen in der Schweiz?
Charlie lebt in der Stadt und ist non-binär. Corsin lebt auf dem Land und ist schwul. Gemeinsam haben sie, dass sie queer sind. Was bedeutet es als junger Mensch heute in der Schweiz, jenseits der Norm zu leben?
· Coming-Out
· Was Transition alles bedeuten kann
· Queerfeindlichkeit in der Schule, Familie und Gesellschaft
· Debatte über Hormontherapie und geschlechtsangleichende Operationen
· Unterstützung und Aufklärung
· Buch: «Queer Kids. 15 Porträts» von Christina Caprez. 2024, Limmat Verlag
Panikattacken: Anna-Lena Rüflis Weg aus der Angst
Herzrasen, kaum Luft zum Atmen, das Gefühl, demnächst zu sterben. So fühlten sich die Panikattacken an, die Anna-Lena Rüfli als Teenager regelmässig erlebte. Sie ist eine von vielen – Angststörungen mit Panikattacken nehmen gerade bei jungen Frauen massiv zu. Warum – und was kann man dagegen tun?
Anna-Lena Rüfli war 16, als sie die erste Panikattacke erlebte. Aus dem Nichts, während eines Familienausfluges in die Berge. Was folgte, war eine lange Leidensgeschichte. Denn niemand erkannte, woran
Kultur-Talk: Liebe, Ritual, Verrat – warum wir küssen (W)
Zungenkuss, Handkuss, Bruderkuss – das Küssen ist eine uralte Form der Kommunikation. Je nach Umständen kann es ganz Unterschiedliches bedeuten und Küssende auch in Gefahr bringen. Der Forscher Hektor Haarkötter unternimmt in seinem aktuellen Buch eine packende Reise durch die Welt des Küssens.
Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In seinem Werk «Küssen – eine berührende Kommunikationsart» legt er dar, dass längst nicht alle Menschen
Wahl der ersten Bundesrichterin 1974: Intrigante Gegnerschaft
Vor 50 Jahren, am 4. Dezember 1974, wurde erstmals in der Schweiz eine Frau ans Bundesgericht in Lausanne gewählt: die Juristin und Anwältin Margrith Bigler-Eggenberger (1933–2022). Ihr Weg dahin war mit Widerständen gepflastert und die Wahl selbst von einer handfesten Intrige überschattet.
· Bei der Wahl der ersten Bundesrichterin kam es zu einem Skandal.
· Ihr Lebenslauf, der dem Parlament bei der Wahl vorgelegt wurde, war zusammengestrichen worden.
· Bis heute ist die Täterschaft unbekannt.
Kultur-Talk: Das Einhorn, das coolste Tier, das es nicht gibt (W)
Einhornforschung – ein Pferd mit Stirnhorn und Bambiblick trappelt seit Jahrtausenden durch die Geschichte der Menschheit. Oft gejagt, aber unsterblich, dient es als Projektionsfläche für den Traum vom Unschuldigen und Wilden, von Liebe und Einzigartigkeit und sonstigen Sehnsüchten jeglicher Art.
Das Pferd mit dem Horn auf der Stirn beflügelt die menschliche Fantasie seit Jahrtausenden. Einige wollen es gesehen haben. Andere haben davon gehört. Und angefasst haben es bisher nur Jungfrauen. Das
Pouls fast unmöglicher Auftrag: Grönlands arktisches Kommando
Mit knapp 300 Männern und Frauen ist Poul Primdahl verantwortlich für die Sicherheit der grössten Insel der Welt: Grönland. Eine Geschichte über die Herausforderung an der Schnittstelle von Geopolitik, Klimawandel und einem nach Unabhängigkeit strebenden Land.
· Wie das «Arktische Kommando» dafür sorgt, dass in der «dänischen» Arktis Ruhe und Ordnung herrscht.
· Weshalb eine Kreuzfahrt entlang der grönländischen Küste immer noch eine Reise in unbekannte Gewässer ist.
· Wie die Hundeschlittenpa
Kontext: Babygesänge – wie aus Weinen Sprache wird
Weinen, Brabbeln, Prusten, Quieken: Babys sind geborene Gesangstalente. Mit ihren winzigen Stimmlippen experimentieren sie vom ersten Lebenstag an mit Tönen und Melodien, um ihre Gefühle und Wünsche mitzuteilen. Kathleen Wermke erforscht seit 40 Jahren den Weg vom Geburtsschrei zum ersten Wort.
Erste Wörter oder deren Vorstufe (Protowörter) äussern Babys frühestens mit 8 bis 10 Monaten. Für Kathleen Wermke beginnt die Sprachentwicklung jedoch bereits mit den ersten Lauten, die Babys produzieren
Kultur-Talk: KI in der Schule – Lernhilfe oder Verdummung?
Vokabel büffeln per Computerkonsole, recherchieren mit ChatGPT, Nachhilfe vom virtuellen Tutor – die Künstliche Intelligenz hat Einzug gehalten in die Klassenzimmer. Zum Guten? Die Meinungen gehen auseinander. Felix Münger diskutiert mit den beiden Fachleuten Bernadette Spieler und Ralf Lankau.
Lernen ausschliesslich mit Büchern, Papier und Bleistift? Diese Zeiten sind vorbei. Computer gehören in Schweizer Schulen längst zum Alltag. Zu Recht, denn der Nachwuchs müsse mit den KI-Tools umgehen kö
KI-Stimme sei Dank: Das Comeback des Country-Stars Randy Travis
Nach einem Schlaganfall im Jahr 2013 kann der berühmte amerikanische Country-Sänger Randy nicht mehr flüssig sprechen oder singen. Nun ist ein neuer Song von Randy Travis herausgekommen – dank KI-Stimmsynthese. Die Geschichte berührt, wirft aber auch Fragen auf über Musik im KI-Zeitalter.
· Wie der neue Randy Travis Song entstanden ist
· KI-Modelle von Stimmen und wie sie trainiert werden
· Wie wird KI rechtlich geregelt?
· Fehlende Transparenz bei KI-Anwendungen
· Die kommerziellen und gesell
Werner Brogli: Siebzig Jahre archäologische Laienforschung (W)
Seit dem Kindesalter durchkämmt Werner Brogli die 15 Quadratkilometer des Möhliner Feldes. Und er findet. Werkzeuge, Siedlungsplätze, eine Steinbeil-Werkstatt, Pfeilspitzen aus der Steinzeit. Sein Wissen hat er sich selbst angeeignet. Welche Chancen und Risiken birgt archäologische Laienforschung?
Was im Boden liegt, gehört der Allgemeinheit
Milizforschung, «citizen science», Laienforschung
Unbekannte Vergangenheit
Alle sieben, acht Minuten findet Werner Brogli ein Werkzeug aus der Steinzeit
Oh
Mundart im Theater: Wenn Antigone Berndeutsch spricht (W)
Auf den grossen Schweizer Theaterbühnen wird meist Hochdeutsch gesprochen. Der Basler Theatermacher Lucien Haug stellt diese historische Tradition in Frage. Seine erfolgreiche «Antigone» auf Schweizerdeutsch wird am Theater Basel gespielt.
Lucien Haugs Theaterkarriere hat am junges theater basel begonnen. Zuerst als Zuschauer, dann als Spieler, heute als Autor. Er hat dort ein Theater kennengelernt, in dem selbstverständlich Mundart gesprochen wird. Das hat ihn als Autor geprägt.
Fürs Theater B
Mundart im Theater: Wenn Antigone Berndeutsch spricht (W)
Auf den grossen Schweizer Theaterbühnen wird meist Hochdeutsch gesprochen. Der Basler Theatermacher Lucien Haug stellt diese historische Tradition in Frage. Seine erfolgreiche «Antigone» auf Schweizerdeutsch wird am Theater Basel gespielt.
Lucien Haugs Theaterkarriere hat am junges theater basel begonnen. Zuerst als Zuschauer, dann als Spieler, heute als Autor. Er hat dort ein Theater kennengelernt, in dem selbstverständlich Mundart gesprochen wird. Das hat ihn als Autor geprägt.
Fürs Theater
Minenräumung: Dieser Job rettet Leben (W)
Noch Jahrzehnte nach Ende des Krieges versetzen Antipersonenminen die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken. Sie verletzen, verstümmeln, töten. In mühsamer und gefährlicher Handarbeit räumen weltweit tausende von Menschen vermintes Gebiet frei. Eine von ihnen ist die Schweizerin Katrin Atkins.
* Von der Marketingfrau aus Bern zur Minenräumerin in Laos, Kongo und Irak.
* Wie wird man Kampfmittelbeseitiger:in?
* Wie funktioniert Minenräumung? Und was ist Risikoprävention?
* Die Otta
Musik im amerikanischen Wahlkampf
Bei US-Wahlkampfveranstaltungen spielt Musik eine zentrale Rolle. Sie dient als Kommunikationswerkzeug und emotionalisiert die Wählerschaft. Die Verflechtung von Pop und Politik hat in den USA eine lange Tradition und könnte im Zeitalter von Social Media und Tik Tok wahlentscheidend werden.
* Wie Musik im US-Wahlkampf 2024 eingesetzt wird
* Kamala Harris «Freedom» vs. Donald Trump «God bless the USA»
* Geschichte von Wahlkampfsongs seit dem 19. Jh
* Verflechtung von Popmusik und Pol
Das ewige Ungenügend – wie Frauen auf ihren Körper blicken (W)
Wieso empfinden fast alle Frauen ihren Körper als unzulänglich? Wieso entdecken sie immer neue «Problemzonen», die geformt, gestrafft und schlimmstenfalls wegoperiert werden müssen? Die Schauspielerin Saralisa Volm hat sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt.
Themen in diesem Podcast:
* Bodyshaming: Wieso es dazu führt, dass Menschen vereinsamen und sich aus der Gesellschaft zurückziehen.
* Schönheitsideale und Kapitalismus: Wie die Schönheitsindustrie gezielt bestimmte Körp
Armut und Jugend: Zum Beispiel Vian Tobal (W)
«Meine Kindheit und Jugend war von Armut geprägt», erzählt Vian Tobal. Schon mit 13 beginnt sie neben der Schule zu jobben, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Armut sei ein Gefühl, als schwämme man mitten im Ozean und versuche nicht zu ertrinken, so Vian. Das ist ihre Geschichte.
* Armut in der Schweiz
* Gründe und Entwicklungen
* Jugend und Armut
* Armut und Bildung/Schule
Im Podcast zu hören sind:
* Vian Tobal, 21, in einer Banklehre
* Yann Bochsler, Institut fü
Christine de Pizan – Feministin des Mittelalters (W)
Sie ist eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit: Christine de Pizan (1364 bis etwa 1430) ist die erste französischsprachige Schriftstellerin, die von ihrer Arbeit leben kann. Sie gilt als eine der ersten Verlegerinnen. Und: Sie setzt sich vehement für die Frauenrechte ein.
* Wie wird Christine de Pizan von einer vergleichsweise unbekannten Autorin zur am meisten beforschten europäischen Schriftstellerin des Mittelalters?
* Wie meistert sie ihr Leben in einer Zeit des Krieges und der Krisen?
Kultur-Talk: Trockene Gärten, durstige Parks
Wie kann man historischen Parkanlagen in Schweizer Städten helfen, sich an extreme Wetterlagen anzupassen? Ein Gespräch mit der Landschaftsarchitektin Brigitte Nyffenegger und Michael Steiner, Leitung Entwicklung Grünanlagen, Stadtgrün Bern.
Gärten und Parkanlagen in Schweizer Städten oder in Stadtnähe spielen eine wichtige Rolle als Naherholungsgebiete aber auch als Ökosysteme im urbanen Raum. Gerade wenn die Sommer heisser werden, gewinnen diese grünen Inseln an Bedeutung.
Andererseits leide
Fred Hersch – mit HIV seit 40 Jahren auf den Weltbühnen unterwegs (W)
Mit seinen Soloauftritten füllt der US-Pianist Fred Hersch die renommiertesten Konzertsäle der Welt und begeistert Jazz- und Klassikfans gleichermassen. Sein Leben auf Tournee ist aber nicht ohne grosse Strapazen – insbesondere deshalb, weil er sich in den frühen 80ern mit HIV angesteckt hat
Langzeitüberlebende aus der frühen AIDS-Krise sind heutzutage rar. Fred Hersch aber hat überlebt und kann von den Leiden und Ängsten berichten, welche HIV-Infizierte in den 80ern und 90ern durchlebten. Davo
Arbeiten mit über 65
Fast jede vierte Person in der Schweiz arbeitet auch nach Erreichen des Rentenalters weiter: 190'000 Menschen. Die Hälfte davon ist selbständig. Besonders häufig bleiben Führungskräfte im Erwerbsprozess. Was bewegt Leute im AHV-Alter, (noch) nicht den verdienten Ruhestand zu geniessen?
* 70% arbeiten aus Freude am Beruf weiter
* 30% vor allem wegen des Geldes
* Teilzeit ist gefragt
* Hauptsächlich in Kleinbetrieben arbeiten «Rentner» weiter
* Bei Führungskräften ist die Bereitsc
Kultur-Talk: Italien unter Giorgia Meloni – Literatur im Gegenwind
Italien ist Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Italienische Autorinnen und Autoren warnen indessen vor Einmischungen der Politik ins kulturelle Leben. Kulturkampf in Italien? Felix Münger spricht mit Tatiana Crivelli, Professorin für italienische Literatur an der Universität Zürich.
In einem offenen Brief kritisieren italienische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Rechtsregierung unter Giorgia Meloni mische sich «erstickend» in die Kultur und den Literaturbetrieb ein. Zum Eklat ka
Zankapfel Auto – wie geht Mobilität in der Stadt von morgen?
In Zeiten des Klimawandels werden Forderungen nach kühlenden Grünflächen, mehr Velowegen und platzsparender Fortbewegung in der Stadt immer lauter. Die Autolobby hält mit Wirtschaftsargumenten und Elektroautos dagegen. Wie sieht nachhaltige Mobilität in der Stadt von morgen aus?
* Die Verkehrspolitische Umweltorganisation «Umverkehr» setzt sich dafür ein, dass der Autoverkehr in den Schweizer Städten deutlich reduziert.
* Die Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure „Auto Schweiz be
Kultur-Talk zum Literaturnobelpreis 2024
Am 10. Oktober 2024 wurde in Stockholm der Literaturnobelpreis 2024 bekannt gegeben. Heute präsentieren wir die ausgezeichnete südkoreanische Autorin Han Kang, geben Einblick in ihr Werk und diskutieren den Jury-Entscheid.
Im Westen wurde sie 2016 mit dem Roman «Die Vegetarierin» bekannt. Darin erzählt Han Kang von einer Frau, die von blutigen Träumen getrieben, kein Fleisch mehr essen will. Sie träumt davon, sich in eine Pflanze zu verwandeln und sich so der patriarchal geprägten Gesellschaft
Kultur-Talk: Sexueller Missbrauch – was leistet das Kirchenrecht?
Im Zuge der Missbrauchsskandale wird der römisch-katholischen Kirche vorgeworfen, sie würde mit ihrem eigenen Kirchenrecht Täter schützen und Paralleljustiz zum weltlichen Recht betreiben. Stimmt das und macht der Vergleich überhaupt Sinn? Was ist vom geplanten nationalen Kirchengericht zu halten?
Dass die römisch-katholische Kirche ein eigenes Strafgesetz hat, mag manche überraschen. Doch auch andere grosse Unternehmen wie die FIFA oder Schweizer Banken haben privat geregelte Sanktionsmechanis
Sexberaterin «Dr. Ruth»: «Die Schweiz hat mir das Leben gerettet»
Die im Juli verstorbene bekannte US-amerikanische und deutsche Sextherapeutin Ruth Westheimer brach manches Tabu, wenn es um Liebesnot und Sexfrust ging. Über etwas aber konnte sie lange nicht sprechen: die Jahre als jüdisches Flüchtlingskind während des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz.
Karola Ruth Siegel, die spätere Ruth Westheimer, wächst als jüdisches Kind in Frankfurt auf. Sie ist zehn Jahre alt, als sie 1939 mit einem Kindertransport in die Schweiz geschickt wird, um sie vor dem Zugriff
Kultur-Talk: 7. Oktober – Ein Jahr Krieg: Trauma, Tod und Extremismus
In Nahost herrschen Elend und Krieg. Wie geht die israelische Zivilbevölkerung mit dem Krieg um? Welches Leid zählt? Welche Rolle spielen historischen Traumata der Juden, Jüdinnen, der Palästinenser, der Palästinenserinnen? Gespräch mit dem israelisch-schweizerischen Politologen José Brunner.
Der Terror der islamistischen Hamas auf Israel jährt sich zum ersten Mal. Die Hamas tötete am 7. Oktober 1200 Menschen, setzte gezielt sexuelle Gewalt ein, entführte Geiseln. Seither befindet sich Israel i
Cybercrime – Gefahren im Netz (W)
Cybercrime-Fälle sind erschreckend häufig. «Es kann jeden treffen», sagt Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime der Kantonspolizei Zürich. Interpol schätzt den weltweiten Schaden durch digitale Kriminalität pro Jahr auf 10 Billionen US-Dollar. Das sind 10'000 Milliarden.
* Gehts um Geld oder um «Datenaktualisierung»? Vorsicht!
* Was zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist nicht wahr.
* Strafanzeigen, leicht gemacht.
* Die Polizei sucht die Nadel im Heuhaufen.
* Das Vier-Augen-Pri
Zwischen zwei Welten: Geflüchtete Ukrainer:innen in der Schweiz
Bis zuletzt konnte sie nicht glauben, dass Russland die Ukraine angreifen würde. Dann wird Alina am 24.2.2022 von einer Explosion in der Nähe ihrer Wohnung aus dem Schlaf gerissen. Mit ihrer Tochter flieht sie aus Charkiw in die Schweiz. Heute hat sie eine Arbeit und ist unabhängig von Sozialhilfe.
* Unter welchen psychischen Belastungen leiden Geflüchtete aus der Ukraine?
* Wie geht es den Kindern, die teilweise parallel zur Schweizer Schule auch noch online am ukrainischen Unterricht teil
Das Publikum berühren: Ein junges Orchester denkt Klassik neu
Anton Bruckner gemischt mit Milonga, Jazz und Improvisation, ohne Noten und Dirigent, dafür mit Licht-Inszenierung und Choreographie: Das Berliner Stegreif Orchester erobert mit seinem Programm #freebruckner die Konzertsäle, auch in der Schweiz.
Dem traditionellen klassischen Sinfoniekonzert haftet ein Stigma an: Die Orchestermusikerinnen und -musiker sitzen in Fräcken und feinen Kleidern auf einer grossen Bühne hinter ihren Notenständern, ein Dirigent oder eine Dirigentin schlägt den Takt, und
Bergwerkmusik: Beat Gysin bringt den Schiefer zum Singen
Die Räumlichkeit der Musik fasziniert den Basler Komponisten und Chemiker Beat Gysin. Für seine neuste Komposition befasst er sich mit Gesteinen und macht vier Schweizer Bergwerke zum Konzertort: Bergwerkmusik.
Die Schweiz ist ein Bergwerkland, denn die Liste an unterirdischen Minen ist lang. Die wissenschaftliche Neugier und der Wunsch nach dem schnellen Geld trieb die Menschen an, Rohstoffe in den Bergen zu suchen. Ihre Geschichte ist geprägt durch Enttäuschung. Roger Widmer ist Bergwerkforsc
Musikalische Schmankerl in luftigen Höhen: Kurorchester im Engadin
Die Camerata Pontresina ist das letzte Kurorchester der Schweizer Alpen. Jeden Sommer bringt sie eine Waldlichtung am Ortsrand zum Klingen – seit 1910. Damals gab es im Engadin lauter solche Orchester: Sie lieferten den Soundtrack für das Kurleben und spielten in den Grand Hotels zum Tanz auf.
* Im Sommer bespielt die Camerata Pontresina täglich den Konzertpavillon im Taiswald. Auf dem Programm stehen allerlei musikalische Schmankerl: Musicalpotpourris und Opernouvertüren, Filmmusik, Polkas und
Guter Arzt = guter Musiker? Ein Klischee auf dem Prüfstand
Von rituellen Heilungen in grauer Vorzeit bis zu berühmten Doppelbegabungen der Gegenwart: Musik und Medizin gehören zusammen, seit Jahrtausenden. Aber warum eigentlich? Warum sollten musikalische Ärztinnen und Ärzte besser sein als unmusikalische? Auf den Spuren eines Klischees.
* Musik und Medizin gehören seit Jahrtausenden zusammen. Noch heute gibt es auffällig viele Medizinerorchester auf der ganzen Welt.
* Bekannt sind auch viele Doppelbegabungen: Der Mediziner und Organist und Musikwi
Kultur-Talk: Sprechen Sie Kapitalismus? Wie der Kapitalismus Sprache und Denken prägt
«Preise steigen», es droht ein «Finanz-Tsunami» oder Politiker, die vor einer «Gratismentalität» warnen. Das Buch «Die Sprache des Kapitalismus» zeigt auf, welche Vorstellungen hinter gängigen Formulierungen stecken und warum wir lernen müssen, genauer über wirtschaftliche Zusammenhänge zu sprechen.
Politiker und CEOs von Grossbanken nutzen gerne dramatisches Vokabular, wenn es darum geht, wirtschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben: Die Märkte sind in Aufruhr, an der Wallstreet ziehen dunkle
Zirkus zwischen Tradition & Moderne: Circus Monti auf Jubiläumstour
Vor 40 Jahren gegründet, begeistert Circus Monti noch heute sein Publikum. Das Besondere ist die Mischung aus Theatralik, Akrobatik, Tanz und Magie. Was als ambitioniertes Familienunternehmen mit Clown und Tier vor 40 Jahren begann, ist heute mehr Gesamtkunstwerk als klassisches Nummernprogramm.
* Zwischen Tradition & Innovation: Was wir mit dem Zirkus verbinden, hat sich verändert und wird dennoch von Nostalgie getragen.
* Mittlerweile ist Zirkus eine eigene Kunstform und Circus Monti wurd
Missbrauch in der röm.-kath. Kirche: Wie gelingt Aufarbeitung?
Als junge Frau erlebt Frau O. durch einen Priester sexuelle Gewalt, wird ungewollt schwanger. Den Fall wischt die Kirche lange Zeit unter den Teppich. Ein Jahr nach der «Missbrauchsstudie» zeigen wir mit kirchlichen Geheimakten, wie der Fall aufgearbeitet wurde und was Betroffene brauchen.
Heute weiss Frau O. auch von anderen Frauen, die durch Priester G. J. ähnliches wie sie erlebt haben. Und obwohl das Bistum damals über ihre Geschichte informiert wurde, konnte der Priester viele weitere Jahr
81. Internationales Filmfestival Venedig: Die Gesprächsrunde
Zur letztjährigen Jubiläumsausgabe fehlten sie wegen des Schauspieler:innenstreiks in Hollywood. Dieses Jahr stehen sich die Superstars auf dem roten Teppich sprichwörtlich auf den Füssen herum: George Clooney, Sigourney Weaver, Brad Pitt, Cate Blanchett, Angelina Jolie sind nur eine kleine Auswahl.
So viel A-Prominenz sei schon lang nicht mehr am Lido vorbeigekommen, berichtete Festivaldirektor Alberto Barbera glücklich. Das älteste Filmfestival der Welt zelebriert gern den grossen Glamour. Da
Lebensaufgabe: Wenn der Sohn an Schizophrenie erkrankt
Rund 2 Millionen Menschen unterstützen in der Schweiz aktuell eine nahestehende Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet. Betroffene ist auch die Mutter Laura Regli. Sie erzählt, was die Erkrankung ihres Sohns für sie bedeutet und wo sie sich mehr Gehör vom Gesundheitssystem wünscht.
* Der Verein «Stand by you» und das Sozialforschungsinstitut SOTOMO haben erstmals in der Schweiz Zahlen zu den Angehörigen erhoben.
* Angehörige übernehmen oft eine wichtige Rolle im Therapieprozess
Lokalpatriotismus: Verankerung im Überschaubaren
Den eigenen Wohnort trotz der Trümpfe anderer Orte allem vorziehen? Das ist, in aller Kürze, Lokalpatriotismus. Er braucht nicht engstirnig zu sein, sondern kann einfach bedeuten, dass einem wohl ist in der vertrauten Landschaft mit ihren Sitten und Gebräuchen – und nicht zuletzt mit ihren Menschen.
* Landschaft, Kulinarisches, Dialekt, Fussballclub stiften Identität
* Leidenschaft für den Wohn- und Heimatort
* Das Lokale liegt näher als der Nationalstaat
* Die starke Identifikation
Kultur-Talk: Die Verlegerin Sabine Dörlemann zieht Bilanz
2003 herrschte auf dem Buchmarkt Umsatzflaute. Die damals 42-jährige Lektorin Sabine Dörlemann liess sich davon nicht abschrecken und gründete ihren eigenen Verlag. Mit seinem kleinen, aber feinen Programm wurde der Dörlemann-Verlag zur Institution. Nun hat ihn Sabine Dörlemann verkauft.
Dörlemann-Bücher fallen durch ihre Einbände auf: keine Schutzumschläge, nur Leinen oder schönes Papier, gestaltet von Mike Bierwolf. Die Bücher sind aber nicht nur schön, sondern auch Entdeckungen. Anspruchsvol
Heinz Bigler: Jazz-Pionier und Wegbegleiter der DRS Big Band
Er war einer der ersten Europäer, der am Berklee College of Music in Boston Jazz studierte. Es war und ist noch immer einer der wichtigsten Jazz-Hochschulen der Welt. Nach diesem Vorbild baute Heinz Bigler auch die erste Jazz Schule Europas auf: die Swiss Jazz School in Bern.
In den 1960er Jahren traf der Saxofonist, Klarinettist und Komponist Heinz Bigler auf Hans Möckel, den damaligen Leiter der DRS Big Band. Während 10 Jahren hat Heinz Bigler immer wieder für dieses Radio-Orchester komponier
Cricket – das Feigenblatt der Taliban
Cricket ist in Afghanistan enorm beliebt. Obwohl das Land eine relativ junge Cricketnation ist, erzielt das Nationalteam erstaunliche Erfolge. Die Taliban erhofft sich international politische Vorteile und treibt die Sportart voran. Derweil bereichern afghanische Geflüchtete die hiesige Cricketliga.
* Die englische Sportart Cricket erreicht Afghanistan.
* Warum Cricket in Afghanistan enorm populär ist.
* Afghanistan leidet, doch die Taliban fördert Cricket.
* Wie junge geflüchtete M
Bal Folk: Vom französischen Hof in die urbane Alternativszene
Der Bal Folk scheint heute lebendiger denn je: eine urbane, links-grün-alternative Szene, wo Alt und Jung miteinander zu Live-Musik tanzen. Mit «Volkstanz» hat das Tanzrepertoire eher weniger zu tun: Die Tänze reichen hingegen bis an den französischen Hof, wo sie der Unterhaltung des Königs dienten.
Der Bal Folk ist eine lebendige Tanz- und Musikszene zum Mitmachen, die in der Schweiz schon seit fast 30 Jahren im Untergrund boomt.
* Beim Bal Folk werden Inklusion und Diversität grossgeschr
Nicoletta Cosentino – mit Sugo und Pesto gegen häusliche Gewalt
Nicoletta Cosentino hat vor fünf Jahren in Sizilien den Verein der «Cuoche combattenti» ins Leben gerufen, eine Sozialfirma, in der sie Frauen beschäftigt, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind.
Ihr Ziel ist es, den Frauen mit einem Praktikum in der Lebensmittelbranche eine Anlehre zu verschaffen und ihnen damit eine Startchance für eine berufliche und finanziell unabhängige Existenz zu vermitteln.
* Gewalt gegen Frauen
* häusliche Gewalt
* Femizide
* Selbstermächtigun
Kultur-Talk: Das 77. Filmfestival Locarno: Same Same But Different?
Die 77. Ausgabe des Filmfestivals von Locarno ist die vierte unter der künstlerischen Leitung von Giona A. Nazzaro. Und die erste unter der neuen Präsidentin Maja Hoffmann. Sind Veränderungen auszumachen?
Der grösste internationale Kulturanlass der Schweiz ist fest verankert im Tessin. Mit Konkurrenz in Venedig, Cannes, Berlin und in Zürich. Wie versöhnt der künstlerische Direktor Giona A. Nazzaro die Locarneser Tradition mit den Anforderungen der Zukunft? Was bringt die in der globalen Kunstsz
Sebastian Steffen – Literat trotz Schreibschwäche
Geschichten sind sein Zuhause. Schon als Kind hat Sebastian Steffen sich gern Geschichten ausgedacht. Wenn er sie aufgeschrieben hat, gab's ein Problem: Die Rechtschreibung. Bis heute hat er Probleme damit. Trotzdem hat er am Literaturinstitut Biel studiert und bereits drei Romane veröffentlicht.
* Phantasie und Rechtschreibung: Muss man richtig schreiben um gut schreiben zu können?
* Albtraum Schule: Wenn das Lesen und Schreiben für schlaflose Nächte sorgt.
* Dumme Fehler? Von wegen! M
Sebastian Steffen – Literat trotz Schreibschwäche
Geschichten sind sein Zuhause. Schon als Kind hat Sebastian Steffen sich gern Geschichten ausgedacht. Wenn er sie aufgeschrieben hat, gab's ein Problem: Die Rechtschreibung. Bis heute hat er Probleme damit. Trotzdem hat er am Literaturinstitut Biel studiert und bereits drei Romane veröffentlicht.
* Phantasie und Rechtschreibung: Muss man richtig schreiben um gut schreiben zu können?
* Albtraum Schule: Wenn das Lesen und Schreiben für schlaflose Nächte sorgt.
* Dumme Fehler? Von wegen! M
Kultur-Talk: Was braucht’s für eine Geschichte, Richard McGuire?
Der US-amerikanische Künstler Richard McGuire kann auf ungewöhnliche Weise erzählen, zum Beispiel mit Musik oder einigen wenigen Strichen. Seine Geschichten bringen dennoch schwierige Dinge auf den Punkt.
Richard McGuire hat viele Talente. Neben Illustrationen, Bildern und Musik macht er Filme, Kinderbücher, Skulpturen und Comics. Berühmt wurde er mit seiner Graphic Novel «Here» (2014), die keine einzelne Geschichte erzählt, sondern von Zeit und Raum und der Vergänglichkeit handelt. Das klingt
Kultur-Talk: Stecken die Geisteswissenschaften in der Krise?
Die Zahl der Studierenden an Schweizer Universitäten hat innert zehn Jahren in manchen Geisteswissenschaften stark abgenommen. «Die traditionellen bildungskanonischen Fächer verlieren an Bedeutung», stellt die Schweizerische Akademie der Geisteswissenschaften fest.
Woran liegt es? Können Geisteswissenschaften (mit Ausnahme der Psychologie) ihren Nutzen nicht genügend vermitteln? Sind die Stärken geisteswissenschaftlicher Studien – Einordnen, Differenzieren, Gewichten – heute weniger gefragt als
Kultur-Talk: Schonungslos und wahrhaftig: James Baldwin bleibt aktuell
Auch hundert Jahre nach seiner Geburt am 2. August 1924 im New Yorker Schwarzen-Viertel Harlem hat der US-amerikanische Bürgerrechtsaktivist und Autor James Baldwin nichts von seiner Relevanz eingebüsst. Deutsch kann man es im Gesamtwerk nachlesen, das im dtv-Verlag seit 2018 neu aufgelegt wird.
Betraut mit den Neuübersetzungen ist die in Hamburg ansässige Übersetzerin Miriam Mandelkow. Sie spricht über ihre Arbeit, ihre Faszination für Baldwin und über die Bedeutung dieses Autors, dem Selbster
Züchtigung in Freikirchen – mehr als bedauerliche Einzelfälle
Nach dem viel beachteten SRF Dok-Film «Züchtigung im Namen Gottes» wurden die dort beschriebenen Fälle von Freikirchen-Vertretern als Einzelfälle abgetan. Dabei gehörte Züchtigung jahrzehntelang zum Repertoire evangelikaler Erziehungsmethoden – vermeintlich biblisch begründet.
Was macht das mit Betroffenen – und wo steht die Aufarbeitung heute?
Noch bis vor wenigen Jahren wurden viele Kinder in freikirchlichen Familien geschlagen. Der deutsche Kriminologe Christian Pfeiffer ging in einer Stud
Gratwanderung Operngesang
Mit nur 50 Jahren hat die international berühmte Sopranistin Rachel Harnisch mit Singen aufgehört. Warum, das erzählt sie im Gespräch. Einiges läuft schief im Opernbetrieb. «Wir Sänger sind das kleinste Rädchen in diesem Betrieb. Austauschbar und ohne dass auf uns Rücksicht genommen wird», sagt sie.
* Der Intendant bestimmt. Und hat oft keine Ahnung von Gesang.
* Als Sängerin bist du austauschbar, wer ein Angebot nicht annimmt, wird ersetzt.
* Missbrauch und sexuelle Anspielungen gehöre
Ein Metzger hadert: Illustrator und Ex-Metzger Martin Oesch
Metzger Erwin wälzt sich unruhig im Bett, geplagt von Albträumen und einem schlechten Gewissen. Erwin ist eine Kunstfigur aus einer Graphic Novel. Gezeichnet von Illustrator und Metzger Martin Oesch. «Erwin stellt sich dieselben Fragen, die ich mir gestellt habe. Dürfen wir Tiere töten und essen?»
* Martin Oesch ist gelernter Metzger- Er liebt das Handwerk, aber hadert mit der Fleischindustrie.
* Als Illustrator arbeitet er an einer Graphic Novel. Im Zentrum Metzgermeister Erwin, stolzer Be
Hebamme Ottilia Grubenmann – früh emanzipiert in Appenzell
Ottilia Grubenmann (1917-2003) war über 50 Jahre als Hebamme im Appenzellerland tätig. Sie eröffnete eines der ersten Geburtshäuser der Schweiz und engagierte sich für eine ganzheitliche Geburtshilfe. Sie ergriff Partei für ledige Mütter, auch wenn sie bei kirchlichen Autoritäten aneckte.
* Geburtshilfe
* ledige Mütter
* uneheliche Kinder
* Geburtshaus
* Frauenhaus
* Doppelmoral der römisch-katholischen Kirche
* Männermacht
* Schweizer Frauengeschichte
Im Podcast zu
«Wir kommen» – Kollektives Schreiben gegen Tabus
Es war ein Experiment: 18 Autor:innen haben 6 Wochen lang anonym an einem Text gearbeitet. Das Ergebnis ist der Kollektivroman «Wir kommen». Es geht um Sex, das Alter und um weibliches Begehren. Das gemeinsame Schreiben bot den Teilnehmenden allerhand Freiheiten, doch es barg auch Konfliktpotenzial.
* Der Kollektivroman «Wir kommen» wurde im Frühjahr 2024 vom feministischen Literaturkollektiv «Liquid Center» herausgegeben, bestehend aus Elisabeth R. Hager, Verena Günter und Julia Wolf. Mitgesch
Tonnenweise Treibhausgase: Die Klimakrise und die Wohlhabenden (W)
Julien Backhaus ist Unternehmer. Er fliegt gern und viel. Auch Privatjet. Meistens Kurzstrecke. Und er hat auch nicht vor, das zu ändern. Klimakrise hin oder her. Und die Daten zeigen klar: Je wohlhabender jemand ist, desto mehr schadet er dem Klima. Wie gehen wir als Gesellschaft damit um?
* Wohlstand ist ein Klimakiller: 1% der Weltbevölkerung verursacht rund 8,5 Milliarden Tonnen Treibhausgase pro Jahr, während die ganze ärmere Hälfte der Weltbevölkerung insgesamt 6,1 Milliarden Tonnen pro J
Kultur-Talk: Brennpunkt Taiwan
Der Konflikt zwischen Taiwan und China hat in jüngster Zeit beunruhigend an Schärfe gewonnen. Die Wurzeln der Auseinandersetzung liegen in der Historie. Droht ein Krieg? Und was wären die Folgen? Der deutsche Sinologe und Taiwan-Experte Gunter Schubert ist zu Gast bei Felix Münger.
Gunter Schubert ist Professor am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen und Direktor des dortigen «European Research Centers on Contemporary Taiwan». In seinem aktuellen Werk «Kleine Geschichte Taiwans» schil
Wie viel Hund braucht der Mensch? (W)
Hunde sind im Trend – doch wie passen sie in eine moderne Gesellschaft?
Corona hat sichtbar werden lassen, was sich vorher schon abzeichnete: ein Trend zum Hund als Haustier. Damit verbunden sind Probleme wie illegaler Welpenhandel, überforderte Hundehalter:innen und überfüllte Tierheime. Trotzdem scheint das Interesse am Hund ungebrochen: Warum eigentlich?
In seiner ursprünglichen Funktion als Schutz-, Hüte- oder Jagdhunde ist das älteste Haustier des Menschen zwar immer noch im Arbeitseinsat
Kultur-Talk: Liebe, Ritual, Verrat – warum wir küssen
Zungenkuss, Handkuss, Bruderkuss – das Küssen ist eine uralte Form der Kommunikation. Je nach Umständen kann es ganz Unterschiedliches bedeuten und Küssende auch in Gefahr bringen. Der Forscher Hektor Haarkötter unternimmt in seinem aktuellen Buch eine packende Reise durch die Welt des Küssens.
Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In seinem Werk «Küssen – eine berührende Kommunikationsart» legt er dar, dass längst nicht alle Menschen
Kultur-Talk: Wie belastet ist die Bührle-Sammlung, Raphael Gross?
Seit 2021 sind die umstrittenen Bilder des Waffenproduzenten als Leihgaben im Kunsthaus Zürich zu sehen. Nach einer heftigen Kontroverse hat der Schweizer Historiker Raphael Gross ihre Herkunft untersucht. Die Ergebnisse lassen aufhorchen.
Unter den Bildern, die Waffenproduzent Emil Bührle zwischen 1935 und 1955 kaufte, entstammen viel mehr als bisher bekannt aus jüdischen Sammlungen. Die bisher geleistete stiftungseigene Forschung weist Lücken und Fehler auf. Es ist weitere Forschung nötig. Da
Kultur-Talk: Im Schatten der Scheinwerfer: Machtmissbrauch in der Musikbranche
Fans, Musikerinnen, Mitarbeiterinnen von Plattenfirmen und Agenturen: Viele Frauen in der Musikbranche scheinen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt erfahren zu haben – ausgeübt von mächtigen Männern. Ein Talk mit Daniel Drepper darüber, was die Musikbranche anfällig macht für Machtmissbrauch.
Ausgehend von ihrer Investigativ-Recherche zu den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann nehmen Daniel Drepper und Lena Kampf die Musikindustrie unter die Lupe – und decken Strukturen auf, di
Warum Lärmschutz einen langen Atem braucht
Lärm schadet der Gesundheit: In der Schweiz gehen deshalb jährlich 70'000 Lebensjahre verloren. Doch der Lärmschutz kommt nur langsam voran. Betroffene, die ihr Recht einfordern, brauchen Zeit, Geld und Nerven. Wie Liselotte Rohr aus Seon (AG), die für eine Temporeduktion gekämpft hat.
* In der Schweiz sind 1,1 Millionen Menschen übermässigem Lärm ausgesetzt. Die grösste Lärmquelle ist der Strassenverkehr.
* Die Lärmliga kritisiert: Viele Strassen werden nur auf dem Papier saniert, weil ein
Kultur-Talk: Selbstdarstellung statt Faktentreue: Das «Moralspektakel»
Der Philosoph Philipp Hübl beschäftigt sich seit langem mit den gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung, zuletzt in seinem Buch «Moralspektakel». Um Aufmerksamkeit geht es in den sozialen Medien. Deren Akteure überbieten sich mit Darstellungen, wie moralisch sie sind.
«Moralische Urteile kann jeder fällen. Moral ist eine ideale Waffe im Statuskampf», schreibt Philipp Hübl. Er zeigt, wie sich viele in den sozialen Medien in «guter Gesinnung» übertreffen und gnadenlos über «Abw
Pionier des Laientheaters: Oskar Eberle (1902–1956)
Bekannt für seine christlich-nationalen Festspiele, geriet der Regisseur und Theaterforscher Oskar Eberle im Zuge der Aufarbeitung der Geistigen Landesverteidigung in Verdacht, sich an nationalsozialistischen Ästhetiken orientiert zu haben. Neue Forschungen zeigen, dass dies unhaltbar ist.
* Aufgewachsen in Schwyz und geprägt von der Theatralität des katholischen Jahreskalenders, galt Oskar Eberles Leidenschaft schon früh dem Theater.
* In den 1920er Jahren hat er die frühe Geschichte des S
Vom Werden und Wirken von Werkzeug
Womit der Mensch werkt und wirkt. Die Kulturgeschichte des Werkzeugs und die erstaunliche Firmengeschichte von «PB Swiss Tools». Das Familien-KMU erfindet Werkzeug immer wieder neu. Und der Schraubenzieher mit dem leuchtend roten Griff aus dem Emmental ist eine Ikone des Schweizer Industriedesigns.
• Wie sich «Design aus der Steinzeit» bis heute bewährt.
• Wie Tiere Werkzeug nutzen.
• Wie aus einer Emmentaler Dorf-Schmitte ein international erfolgreiches KMU wurde.
• Wie Werkzeug immer wieder «
Vom Werden und Wirken von Werkzeug
Womit der Mensch werkt und wirkt. Die Kulturgeschichte des Werkzeugs und die erstaunliche Firmengeschichte von «PB Swiss Tools». Das Familien-KMU erfindet Werkzeug immer wieder neu. Und der Schraubenzieher mit dem leuchtend roten Griff aus dem Emmental ist eine Ikone des Schweizer Industriedesigns.
Wie sich «Design aus der Steinzeit» bis heute bewährt.
• Wie Tiere Werkzeug nutzen.
• Wie aus einer Emmentaler Dorf-Schmitte ein international erfolgsreiches KMU wurde.
• Wie Werkzeug immer wieder «n
Wie Schweizer Museen von NS-Flüchtlingen profitierten
Der jüdische Bankier Hugo Simon floh 1933 vor den Nationalsozialisten nach Paris. Seine Kunst brachte er wie viele andere Sammler in Schweizer Museen unter. Neue Forschung zeigt, wie seine Notlage als Verfolgter durch Schweizer Akteure skrupellos ausgenutzt wurde.
Er schaffte es zwar aufs Schiff nach Brasilien, doch viel mehr als sein Leben konnte Hugo Simon 1941 nicht retten. Die Bilder aus seiner Sammlung hingegen hängen bis heute in Schweizer Kunstmuseen, in Zürich, Basel, Winterthur oder Ch
Auktionen – Handel mit Hammerschlag
In Filmen sind Auktionen mondäne Veranstaltungen, an denen sich wohlhabende Sammlerinnen und Sammler tummeln und auch mal jemand ganz aus Versehen ein teures Kunstwerk kauft. Die Realität sieht etwas weniger glamourös aus, aber spannend.
* Wie funktionieren Auktionen?
* Trennungen, Todesfälle, Umzüge: Deshalb kommen Objekte zur Auktion.
* Wer kauft, wer verkauft an Auktionen?
* Mit Flohmarktfund Millionen machen – gibts das wirklich?
* Gehts im Auktionshaus nur um Geld?
Im Podc
Kultur-Talk mit Ronald Reng: «1974 – Eine deutsche Begegnung»
Manche Fussballspiele sind mehr als Sportereignisse. So auch das Spiel zwischen der DDR und der BRD am 22. Juni 1974 an der Fussball-WM in Westdeutschland. Der Journalist und Autor Ronald Reng hat die Geschichte des Spiels aufgearbeitet und erzählt so ein ganzes Kapitel deutscher Zeitgeschichte.
Nur ein einziges Mal treffen die Mannschaften der BRD und der DDR aufeinander. Und das ausgerechnet an der Fussball-WM 1974 in Westdeutschland.
Dass das Spiel am 22. Juni 1974 im Hamburger Volksparksta
Anna Louisa Karsch: Eine Wunderpoetin der Aufklärung
Anna Louisa Karsch war eine Ausnahmeerscheinung im 18. Jahrhundert: Als Frau aus ärmlichen Verhältnissen sorgte sie als Stehgreifdichterin für Furore und konnte von ihrer Dichtkunst sogar leben. Neben ihrem Talent fürs Dichten hatte sie eine Gabe fürs Netzwerken und baute sich einen Förderkreis auf.
* 1722 wurde Anna Louisa Karsch als Tochter eines Bierbrauers in Schlesien geboren. Sie besuchte nie die Schule und wurde dennoch zur gefeierten und gefragten Poetin im 18. Jahrhundert.
* Dank z
Mit Geduld und Beharrlichkeit – was Vereine bewirken können
Die Schweiz gilt als «Vereinsweltmeisterin». Der Soziologe Markus Lamprecht beleuchtet die Motivation für ein Engagement im Verein und die Stabilität dieser Organisationsform. Elisabeth Schweighauser hat in Bottmingen soziale Projekte konzipiert und umgesetzt, mit Gleichgesinnten, in einem Verein.
* Vereine halten die Gesellschaft zusammen.
* Mit Geduld und Beharrlichkeit kommt man (vielleicht) voran.
* In Vereinen finden Menschen Spass und Austausch.
* Die Schweiz zählt zwischen 80
Kultur-Talk: Lukas Bärfuss und das Welttheater Einsiedeln
Im Sommer kommt das Einsiedler Welttheater hundert Jahre nach der ersten Spielzeit zum 17. Mal als Freilichttheater vor der barocken Klosterkirche zur Aufführung. Die zeitgenössische Nachdichtung des barocken Moralspiels hat Lukas Bärfuss verfasst, Büchnerpreisträger und eminent politischer Autor.
Im Gespräch gibt der Autor Lukas Bärfuss Auskunft über seine Beziehung zu Einsiedeln und dem «Grossen Welttheater» von Pedro Calderón de la Barca. Worin liegt seine Perspektive auf das barocke Welt-Er
Festen mit Resten – ein Bankett gegen Food Waste (W)
Ein Drittel aller Lebensmittel in der Schweiz landet im Müll. Deshalb fordern Foodsave-Bankette zu mehr Wertschätzung auf: Einmal im Jahr gibt es an verschiedenen Orten ein Festessen aus Überschüssen. Dahinter steht der Verein Foodwaste.ch, der sich gegen die Verschwendung engagiert.
* Ein Besuch beim Foodsave-Bankett in Münsingen bei Bern: Freiwillige aus verschiedenen Generationen helfen mit, ein öffentliches Festessen für rund 500 Personen auszurichten.
* Können solche lokalen Initiative
Urs Habegger: «Vom Strassenverkäufer zum Buchautor»
Urs Habegger verweigert nach einem Schicksals-Schlag die Sozialhilfe und verdient Geld als Heft-Verkäufer in einer Unterführung. Dort sammelt er Geschichten, die ihn nach vielen Lebens-Wendungen zum Buch-Autor machen. Eine Erfolgs-Geschichte, die auch die Mängel des Schweizer Sozialstaates aufzeigt.
Der gelernte Schriftsetzer Urs Habegger steht bestens im Leben als ihn eine misslungene Operation aus der Bahn wirft. Er verliert seinen Job. Doch auf Hilfe des Staates will er nicht zurückgreifen.
Kultur-Talk: Ein anderer Kafka – zu entdecken in den Familienfotos
Franz Kafka lästerte gerne über seine Familie. Er wohne «im Hauptquartier des Lärms», schrieb er 1911 in sein Tagebuch. Doch bis zu seinem Tod 1924 blieb er das Zentrum dieser Familie. Nicht nur bei den Eltern, auch bei seinen drei Schwestern stand er immer an erster Stelle.
Der Kafka-Forscher Hans-Gerd Koch präsentiert in «Kafkas Familie. Ein Fotoalbum» neben bekannten über hundert bislang unbekannte Fotografien, die Franz Kafkas Familie ins Zentrum rücken. Man erfährt von ihrem bemerkenswerte
Kultur-Talk: Kritikerrunde vom 77. Filmfestival Cannes
Das Filmfestival von Cannes ist die Olympiade des Kinos. Kein anderes Festival mischt dermassen gekonnt Glamour und PR, Kunst und Kommerz. Wie wirkungsvoll feiert «le festival» dieses Jahr das Kino und seine Kunst? Michael Sennhauser diskutiert mit Katja Nicodemus und Anke Leweke.
Die Aufmerksamkeit von Cannes hilft dem Autorenfilm, aber auch den Kinos im Kampf gegen die Publikumsabwanderung. Der Mix aus neuen Namen und bewährten Grössen des Autorenfilms wie Francis Ford Coppola mit kommerziell
Multiple Sklerose – und das Leben geht weiter
Die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose nimmt zu. 18'000 Menschen sind hierzulande betroffen, 73 Prozent davon sind Frauen. Bei der letzten Erhebung waren es noch 15'000 MS-Betroffene. Der markante Anstieg in nur wenigen Jahren ist rätselhaft. Die gute Nachricht: MS kann man heute gut behandeln.
* MS ist ein Einschnitt ins Leben. Doch die Diagnose bedeutet nicht mehr schicksalshaft ein Leben mit Einschränkungen wie früher.
* Die Prävalenz von MS steigt, vor allem in Ländern mit städtische
Ciani-Sophia Hoeder: Bildungsaufstieg mit feinen Unterschieden
Die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder seziert das Aufstiegsversprechen «Vom Tellerwäscher zum Millionär» als Mythos. Anhand von Working Poors zeigt sie auf, inwiefern das Postulat der Chancengleichheit im Bildungssystem nur selten erfüllt wird.
Ciani-Sophia Hoeder wuchs als Tochter einer alleinerziehenden Busfahrerin in Berlin in Armut auf. In ihrem Buch «Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher» schildert die 33-Jährige, wie sich die soziale Herkunft auf das alltägliche Leben als Kind und Jugendlich
Kultur-Talk: Hat das Christentum bald ausgedient, Reinhold Bernhardt?
Pfingsten steht vor der Tür. Pfingsten, das «Geburtsfest der Kirche». Doch wie geht es diesem «Kind», das längst erwachsen geworden ist, wie geht es der Kirche heute? Und welche Rolle spielt Theologie dabei? Gespräch mit dem Basler Theologie-Professor Reinhold Bernhardt.
Menschen kehren den grossen Kirchen massenhaft den Rücken. Und immer weniger junge Menschen entscheiden sich für ein Studium der Theologie. Manche stimmen schon den Abgesang auf das christliche Zeitalter an.
Wie sieht das der
Ohne Swing kein Pop: Die Strahlkraft der frühen Schweizer Tanzorchester
Vor hundert Jahren feierte die Schweiz zu Jazz. Eingeheizt haben einheimische Tanzorchester wie einige Jahre später Teddy Stauffers Original Teddies. Damals waren sie Anführer einer Jugendbewegung, die in ihrer Breitenwirkung als erstes Pop-Phänomen der Schweiz gesehen werden kann.
Diese Musiker waren Schwerstarbeiter. Stundenlang spielten sie zum Tanz auf in einer Zeit, als das nur zu Livemusik möglich war. Die populären Schweizer Tanzorchester brachten der kriegsmüden Jugend eine fröhliche, f
Fred Hersch – mit HIV seit 40 Jahren auf den Weltbühnen unterwegs
Mit seinen Soloauftritten füllt der US-Pianist Fred Hersch die renommiertesten Konzertsäle der Welt und begeistert Jazz- und Klassikfans gleichermassen. Sein Leben auf Tournee ist aber nicht ohne grosse Strapazen – insbesondere deshalb, weil er sich in den frühen 80ern mit HIV angesteckt hat.
Langzeitüberlebende aus der frühen AIDS-Krise sind heutzutage rar. Fred Hersch aber hat überlebt und kann von den Leiden und Ängsten berichten, welche HIV-Infizierte in den 80ern und 90ern durchlebten. Dav
Kultur-Talk: Anne Weber: Dem Fremden in der Nachbarschaft auf der Spur
Dort hinschauen, wo sonst niemand hinblickt. Dies tut die mehrfach preisgekrönte und in Paris lebende deutsche Autorin Anne Weber in ihrem aktuellen Buch «Bannmeilen»: Sie erkundet die Banlieues. Anne Weber ist zu Gast bei Felix Münger im «Kultur-Talk» live von den Solothurner Literaturtagen.
Bei ihren Streifzügen erforscht Anne Weber behutsam die Lebensgeschichten, die sich hinter den Vorurteilen von Betonwüsten, Armut, Langeweile und Kriminalität verbergen. Und entwickelt in ihren Schilderung
Sieben Jahrzehnte archäologische Laienforschung – Werner Brogli
Seit dem Kindesalter durchkämmt Werner Brogli die 15 Quadratkilometer des Möhliner Feldes. Und er findet. Werkzeuge, Siedlungsplätze, eine Steinbeil-Werkstatt, Pfeilspitzen aus der Steinzeit. Sein Wissen hat er sich selbst angeeignet. Welche Chancen und Risiken birgt archäologische Laienforschung?
* Was im Boden liegt, gehört der Allgemeinheit.
* Milizforschung, «citizen science», Laienforschung.
* Unbekannte Vergangenheit.
* Alle sieben, acht Minuten findet Werner Brogli ein Werkze
Kultur-Talk: 60. Biennale Venedig
Die Biennale Venedig, eines der grossen Kunstevents, die auch über die Kunstwelt hinaus bekannt sind, blickt in diesem Jahr in den globalen Süden.
«Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere», steht als Titel über der diesjährigen Biennale. Fremde überall. Es geht um Fremdheit, um Einwanderer, Auswandererinnen, Menschen zwischen Kulturen, Nationen, Lebensformen. In dem Titel schwingt deutlich der Anspruch der Biennale mit: Kunst hat was zu aktuellen Situation, zu den aktuellen Krisen zu sagen. K
Christine de Pizan – Feministin des Mittelalters
Sie ist eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit: Christine de Pizan (1364 bis etwa 1430) ist die erste französischsprachige Schriftstellerin, die von ihrer Arbeit leben kann. Sie gilt als eine der ersten Verlegerinnen. Und: Sie setzt sich vehement für die Frauenrechte ein.
* Wie wird Christine de Pizan von einer vergleichsweise unbekannten Autorin zur am meisten beforschten europäischen Schriftstellerin des Mittelalters?
* Wie meistert sie ihr Leben in einer Zeit des Krieges und der Krisen?
Altern heisst, sich weiterentwickeln
Didier Eribon ist Soziologe, Philosoph und eine der einflussreichsten Stimmen Frankreichs. In seinem Buch «Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben» setzt er sich mit dem Alter auseinander. Warum es wichtig ist, sich frühzeitig damit zu beschäftigen und auf politischer Ebene Forderungen zu stellen.
* Situation von betagten, abhängigen Menschen in Frankreich
* Strukturelle Defizite
* Gesellschaftliche & Politische Verantwortung
* Selbstverantwortung
* Autonomie im Alter
* Le
Zweiter Frühling im Sinfonieorchester
Am 19. April hatte ein besonderes Orchester Premiere: die AHV-Philharmonie. Ein Sinfonieorchester für pensionierte Musiker:innen aus der ganzen Schweiz. Was sind für sie die Gründe, in einem solchen Orchester zu spielen? Finanzielle Aspekte, Leidenschaft? Im Pensionsalter etwas Sinnhaftes zu tun?
Mit Antonin Dvoraks 8. Sinfonie hat ein neues Profiorchester zusammengefunden: die AHV-Philharmonie, wie sie nicht ohne Ironie heisst. Ein Projektorchester, das künftig zwei Mal im Jahr ehemalige Orche
Wie bringt man die Feldlerche zurück auf den Acker?
Um die Biodiversität auf den Schweizer Ackerflächen steht es schlecht. Die Zahl der Feldlerchen und Feldhasen ist seit Jahren steil im Sinkflug. Rebhühner und Grauammern, früher häufige Vogelarten auf den Äckern, sind so gut wie ausgestorben.
Markus Jenny von der Vogelwarte Sempach kämpft seit über 40 Jahren für den Erhalt dieser Tiere. Ein Pionierprojekt im Kanton Schaffhausen zeigt, wie sich die Ackerflächen erfolgreich aufwerten lassen. Doch die Sache hat einen Haken.
* Die Geschichte
Kultur-Talk: Dokumentarfilmfestival Visions du Réel 2024 in Nyon
Der Dokumentarfilm ist nach wie vor das stärkste Exportprodukt der Schweizer Filmszene. An den Visions du Réel in Nyon trifft er Jahr für Jahr auf ein fasziniertes Publikum. Und auf die internationale Konkurrenz, in einem zunehmend globalisierten Austausch.
Die eh schon renommierten Visions du Réel in Nyon sind unter der Leitung der international bestens vernetzten Emilie Bujès zu einem der europäischen Hotspots für den Dokumentarfilm geworden. Der Basler Regisseur und Produzent Vadim Jendreyko
Von Fehldiagnosen und unerkanntem Leidensdruck: ADHS im Alter
Dass ADHS nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betrifft, weiss man schon länger. Doch ADHS im Alter ist noch weitgehend unbekannt. Und: Die Kompensationsmechanismen, mit denen sich Betroffene ein Leben lang über Wasser gehalten haben, versagen. Der Leidensdruck ist gross – das Wissen klein.
Doris Surber war schon als Kind verträumt, fiel als Jugendliche durch die Lehrabschlussprüfung als Schneiderin und hat sich ein Leben lang mit Hilfsjobs durchgeschlagen. Die Familie mit zwei Kindern hat
Unbehagen der Endzeit. Das Theater von Alexander Giesche
Alexander Giesche hat im Theater alles erreicht: Einladungen, Preise, eine unverkennbare Handschrift. Seine Visual Poems sind mit kleiner Geste, aber grosser Präzision verwobene Folgen berückender und zwingender Bilder, mit Nachhall fürs eigene Nachdenken. Nun kehrt er dem Theaterbetrieb den Rücken.
* Wer ist Alexander Giesche, was fasziniert an seiner Theaterarbeit?
* «Der Mensch erscheint im Holozän»: Das erste grosse Stück zur Klimakatastrophe
* Theater an der Schnittstelle von Mensc
Cybercrime – Gefahren im Netz
Cybercrime-Fälle sind erschreckend häufig. «Es kann jeden treffen», sagt Serdar Günal Rütsche, Chef Cybercrime der Kantonspolizei Zürich. Interpol schätzt den weltweiten Schaden durch digitale Kriminalität pro Jahr auf 10 Billionen US-Dollar. Das sind 10'000 Milliarden.
* Gehts um Geld oder um «Datenaktualisierung»? Vorsicht!
* Was zu schön aussieht, um wahr zu sein, ist nicht wahr.
* Strafanzeigen, leicht gemacht.
* Die Polizei sucht die Nadel im Heuhaufen.
* Das Vier-Augen-Pri
Fürs Klima vor Gericht (W)
Rosmarie Wydler-Wälti verlangt mit den Klima-Seniorinnen von der Schweiz mehr Klimaschutz. Sie sind bei den Gerichten jedoch abgeblitzt und an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gelangt. Heute wird das Urteil publik. «Kontext» blickt zurück auf den Gang der Frauen nach Strassburg.
* Erstmals wurde vor einem Jahr eine Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg verhandelt.
* Die Klima-Seniorinnen waren bei den Gerichten in der Schweiz abgeblitzt
Kultur-Talk: Das Einhorn – das coolste Tier, das es nicht gibt
Einhornforschung – ein Pferd mit Stirnhorn und Bambiblick trappelt seit Jahrtausenden durch die Geschichte der Menschheit. Oft gejagt, aber unsterblich, dient es als Projektionsfläche für den Traum vom Unschuldigen und Wilden, von Liebe und Einzigartigkeit und sonstigen Sehnsüchten jeglicher Art.
Das Pferd mit dem Horn auf der Stirn beflügelt die menschliche Fantasie seit Jahrtausenden. Einige wollen es gesehen haben. Andere haben davon gehört. Und angefasst haben es bisher nur Jungfrauen. Das
Mundartboom in der Musik
Mundart ist «in» – auch in der Musik. Zum Mundartmusik-Kanon von Mani Matter und Co gesellen sich immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler, die ihre Songs im Dialekt singen – von Pop bis Electronic ist alles dabei. Auch Riana: Die Appenzeller Sängerin erzählt, warum sie auf Dialekt singt.
* Längst hat der Dialekt die Popwelt der Schweiz erobert – nun wird Mundartmusik vielfältiger und genreübergreifend.
* Warum das Texte-Schreiben auf Mundart schwieriger sein kann.
* Woher kommt der
Castingshows: Sprungbrett oder Durchlauferhitzer?
2004 produziert SRF nach anfänglichem Zögern die erste Schweizer Casting-Show. Ein Millionenpublikum schaut zu, wie Carmen Fenk zum MusicStar gekürt wird. Was folgt, ist eine emotionale Achterbahnfahrt, denn der Übertritt von der Fernsehbühne ins Musikerinnenleben ist schwierig.
* MusicStar
* Erste Schweizer Castingshow
* Mechanismen von Talentshows
* Musikbusiness
Im Podcast zu hören sind:
* Carmen Fenk, Musikerin, Sängerin, Produzentin
* Sebastian «Baschi» Bürgin, Popsän
Kultur-Talk: Verteidigung des Humanismus – Gespräch mit Omri Boehm
In Zeiten polarisierter Debatten tritt der israelische Philosoph Omri Boehm gegen identitäres Denken an und beruft sich dabei auf Immanuel Kant. Für sein vieldiskutiertes Buch «Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität» bekommt er nun den «Leipziger Buchpreis für Verständigung».
Für welche Grundwerte stehen wir ein in liberalen Demokratien? Omri Boehm schlägt den Bogen von der Philosophie zur gegenwärtigen Politik und erinnert in seinem streitbaren Buch an das Erbe der Aufklärung und Kan
Wie russische Menschenrechtler gegen Putins Regime kämpfen
OVD-Info ist eine der grössten russischen Menschenrechtsorganisationen: 5000 Freiwillige engagieren sich für das mehrfach preisgekrönte Projekt. Ihr Ziel: die politischen Repressionen im Land beenden. OVD-Info dokumentiert und analysiert die Verhaftungen politischer Kritiker:innen in Russland.
* Wie haben Grigory Okhotin und Daniil Beilinson OVD-Info 2011 gegründet?
* Warum existiert OVD-Info trotz der Repressionen durch das russische Regime immer noch?
* Wie haben sich die russischen R
Mutiger Modernisierer – wie Karl Bürkli die Schweiz veränderte (W)
Karl Bürkli (1823-1901) ist einer der ersten, der sich in der Schweiz für die direkte Demokratie einsetzt. Ausserdem prägt der Sozialist die Genossenschaftsbewegung in der Schweiz und gründet die Zürcher Kantonalbank mit. Wieso ist er bis heute vergleichsweise unbekannt?
Themen in diesem Kontext:
* Karl Bürkli begeistert sich für die Theorien des französischen Frühsozialisten Charles Fourier: Der entwickelt eine Utopie, die «Luxus für alle» verspricht.
* Vorreiter für die direkte Demok
Bruder Augustin und die Zukunft Taiwans: Asiens beste Demokratie
Im entlegenen Südosten Taiwans wirkt Bruder Augustin von der Missionsgesellschaft Bethlehem SMB seit über 60 Jahren für die Entwicklung in Asiens demokratischstem Staat, der bis heute von China bedroht wird.
* Schweizer Missionare trafen in autoritärem, verarmten Taiwan ein.
* Heute gehört das Land zu den wohlhabendsten und demokratischsten der Welt.
* Bruder Augustins Reise von einem Bauernhof im Rheintal an die Pazifikküste ist auch eine Reise Taiwans.
* Impulse aus der Schweiz ha
Taylor Swift: Eine Frau stiehlt allen die Show
Swift gilt als einer der wirkungsmächtigsten Menschen der Welt – ganz ohne politisches Amt. Sie bewegt die Massen und das Feuilleton rätselt: Warum eigentlich? «Kontext» begibt sich auf Spurensuche nach ihrer unbegreiflichen Strahlkraft.
* Taylor Swift: Die bodenständige Geschichtenerzählerin und strategische Geschäftsfrau
* Taylor Swift: Eine Emanzipationsgeschichte?
* Taylor Swift: Eine politische Grösse?
Im Podcast zu hören sind:
* Mara Schwab, «Swiftie» und Journalistin
*
Kultur-Talk: Und plötzlich ist alles anders – vom Umgang mit Krisen
Egal ob geplant oder plötzlich: Veränderungen im Leben sind meist eine Herausforderung. Unser Umfeld verändert sich, und wir verändern uns mit. Wie uns Krisen stark machen, davon schreibt die Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello in ihrem neuen Buch «Own your age».
Manche Veränderungen fühlen sich leicht und befreiend an, andere sind schmerzlich und manchmal haben wir das Gefühl, daran fast zu zerbrechen. Weniger bekannt ist, dass Krisen immunisierend wirken, dass das, was uns herau
Sima Samar: Die verlorenen Freiheiten afghanischer Frauen
Die prominente afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar lebt seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 im Exil. Sie blickt mit Erschrecken auf die «Geschlechterapartheid» in ihrem Land.
* Frauenrechtlerin im Exil
* Totalitäres Taliban-Regime
* Verlorene Freiheiten
* Verletzte Menschenrechte
* Diskriminierung der Frauen: «Geschlechterapartheid»
* Neue Taliban-Männergeneration
Im Podcast zu hören sind:
* die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar, ehemalige Frau
Kultur-Talk: Antisemitismus heute: Altes Gift in neuen Schläuchen?
Antijüdische Hasspropaganda grassiert online und auf der Strasse. Der Antisemitismus kommt von rechts, von links und aus der Mitte. Wir besuchen die jüdische Schule Noam in Zürich und fragen deren Rektor Zsolt Zsolt Balkanyi-Guery, welchem Antisemitismus er begegnet und woher der kommt.
Gast im Kultur-Talk ist der Historiker Zsolt Balkanyi: Er ist Präsident der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, Rektor der jüdischen Schule Noam in Zürich, Familienvater und jüdischer Armeeseelsorger.
Schichtarbeit: Feierabend am Morgen (W)
Ein Fünftel der Erwerbstätigen in der Schweiz arbeiten Schicht: in der Pflege, im öffentlichen Verkehr, bei Polizei und Feuerwehr, in der Reinigung, als Pizzakurier ... Laut Staatssekretariat für Wirtschaft verlassen 20% davon den Schicht-Job im ersten Jahr, die übrigen kommen damit zurecht.
* Regelmässige Schichtdienste ermüden weniger.
* Genügend Ruhetage sind essentiell.
* Planung ist das A und O.
* Frei haben, wenn andere arbeiten.
* Pflege und Polizei machen nicht um 17 Uhr
Kultur-Talk: Erik Wegerhoff: Wie das Auto die Architektur prägt
Blicken wir aus dem Fenster, wandern wir durch die Stadt, sehen wir Gebäude, Strassen und Autos. Erik Wegerhoff erkundet in seinem Buch «Automobil und Architektur» das Spannungsfeld der beweglichen Fortbewegungsmaschine und der unbewegten Bauwerke, und dies fast übers ganze 20. Jahrhundert.
Auf die Erfindung des Autos hätten die Architekten im frühen 20. Jahrhundert zunächst mit Panik reagiert, sagt Erik Wegerhoff, Dozent für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Denn die en
Kultur-Talk: Kritikerrunde von der 74. Berlinale
Ein letztes Mal verantwortet der einstige Locarno-Leiter Carlo Chatrian das Programm der Berliner Filmfestspiele. Ein Drittel weniger Filme aus Spargründen, deutlich mehr Arthouse-Produktionen und politische Misstöne im Vorfeld. Nichts mehr zu verlieren oder ein Abschied in Ehren?
Die 74. Berlinale ist die letzte des Leitungsduos Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Sparmassnahmen, schwindende Infrastruktur, das Absägen des einst als Hoffnungsträger geholten künstlerischen Leiters und die po
Öko Dschihad – was Klimaschutz im Namen des Islams bewirken kann (W)
Esra Doganay will als Muslimin positive Spuren hinterlassen auf der Welt. Sie setzt sich deshalb für den Klimaschutz ein, mit dem Islam als wichtige Motivationsquelle. Öko Dschihad heisst die Bewegung und will Menschen sensibilisieren, die von Klimaschutzbemühungen sonst wenig angesprochen werden.
Weniger Abfall, grüne Energien, klimafreundliches Reisen: Die Themen des Öko Dschihads unterscheiden sich nicht von jenen anderer Klimaschutzbewegungen. Die Argumentation hingegen schon: Der Öko Dschi
Die Last der Meinung – die Kultur und der Krieg in Nahost
Der Krieg in Nahost spaltet den Kulturbetrieb. In einer Musikhochschule in Berlin studieren Israelis und Araber Seite an Seite. «Es ist ein Versuch in Utopie», sagt die Leiterin Regula Rapp. Hier soll die Musik richten, was dem Rest der Welt nicht gelingt.
Denn Ideologien scheinen gerade stärker zu sein als die Kunst.
* Debattenkultur in der Kulturbranche
* Antisemitismus und Rassismus
* Musik als Verständigung
* Nahost-Konflikt
Im Podcast zu hören sind
* Regula Rapp, Le
Erich Kästner und die Diktatur
Berlin, Anfang Dreissigerjahre. Kästner steht auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Dann die Zäsur. Die Nazis übernehmen die Macht. Kästners Bücher werden verbrannt. Er erhält Publikationsverbot. Trotzdem bleibt er und versucht, über die Runden zu kommen, was ihm recht gut gelingt. Das wirft Fragen auf.
Fragen, die der Podcast behandelt:
* Warum bleibt er?
* Wie verhält er sich unter den Bedingungen von Diktatur und Krieg?
* Welches sind seine Strategien und wovon lebt er?
* Wie en
Armut und Jugend: Zum Beispiel Vian Tobal
«Meine Kindheit und Jugend war von Armut geprägt», erzählt Vian Tobal. Schon mit 13 beginnt sie neben der Schule zu jobben, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Armut sei ein Gefühl, als schwämme man mitten im Ozean und versuche nicht zu ertrinken, so Vian. Das ist ihre Geschichte.
* Armut in der Schweiz
* Gründe und Entwicklungen
* Jugend und Armut
* Armut und Bildung/Schule
Im Podcast zu hören sind:
* Vian Tobal, 21, in einer Banklehre
* Yann Bochsler, Institut fü
Kultur-Talk: Warum Grundeigentum?
Am Anfang war die Erde wüst und leer – und gehörte als Gemeineigentum allen. Als die Menschen sesshaft wurden, begann sich das zu ändern. Und heute bezahlen wir Miete oder Hypothekarzinsen für die Fläche, die wir bewohnen, weil wir nicht unter der sprichwörtlichen Brücke schlafen können. Warum?
Francis Cheneval, Professor für politische Philosophie an der Universität Zürich, und der emeritierte Anthropologe Carel van Schaik unterhalten sich darüber, wie es kam, dass der Boden zum Privateigentum
Bildung selbstverständlich? Ein Autodidakt gegen alle Widerstände
Jakob Senn wuchs Mitte des 19. Jahrhunderts im Zürcher Oberland auf. Der Junge aus armen Verhältnissen hatte einen ungewöhnlich grossen Bildungshunger. Obwohl er fast keine Schulbildung erhielt und Bücher auf dem Land Mangelware waren, erreichte er sein Ziel Schriftsteller zu werden.
Jakob Senn konnte nur die Primarschule besuchen, danach musste er in seiner Familie bei der Heimweberei mitarbeiten. An Bücher kam er nur auf umständliche Weise, Zeit zum Lesen blieb ihm oft nur in der Nacht.
Aus
Wie Designer Hiro Murase die Shibori-Färbetechnik Japans rettet
Viele kennen die Technik aus der Hippiezeit: Shibori ist ein altes Kunsthandwerk, um Stoffe zu färben. Hiruyoki Murase stammt aus einer Shibori-Familie. Der Modedesigner hat, als er nach Europa ging, begriffen, dass die Kunst seiner Ahnen zu verschwinden droht. Da hatte er einen Plan, sie zu retten.
* Shibori ist Japanisch und bedeutet abbinden, auspressen. Es ist eine Färbetechnik, bei der der Stoff abgeschnürt, genäht oder abgeklemmt wird.
* Hiroyuki Murase stammt aus Arimatsu aus Japan.
Die Sportbegeisterung der Jugend
Seit 20 Jahren boomt im Land der Sport. Nur 16 Prozent der Bevölkerung geben an, nie Sport zu treiben. 18 Prozent dagegen tun es wöchentlich 7 Stunden oder länger. Besonders sportlich sind Menschen in der zweiten Lebenshälfte und die Jungen. Diese trimmen sich oft frei und nicht organisiert.
* Viele Junge trainieren im Kraftraum und im Fitnessstudio.
* Einzelsport und Vereinssport.
* Stolz auf die Leistung und die Selbstdisziplin.
* Das gute Gefühl nach der körperlichen Anstrengung.
Ein Bild und seine Geschichte #2: Coortes Wiederentdeckung
1707 starb der Künstler Adriaen Coorte und wurde schnell vergessen. Das änderte sich 2014: Ein Stillleben des niederländischen Altmeisters wurde für über 5 Mio. Dollar versteigert. Wie kam es dazu?
Mit einer kleinen Ausstellung in der holländischen Provinz begann 1958 Adriaen Coortes wundersame Wiederentdeckung. Im Jahr 2008 findet eine Retrospektive statt und Coortes Gemälde erleben eine starke Wertsteigerung.
In einer Doppelfolge geht Kontext der Geschichte des «Stilllebens mit vier Kastanie
Kultur-Talk: Die 59. Solothurner Filmtage
Jedes Jahr im Januar versammelt sich die Schweizer Filmwelt in Solothurn: Seit bald 60 Jahren wird hier jährlich Bilanz über das Schweizer Filmschaffen gezogen. Die «Filmernte» des letzten Jahres, Premieren und Reprisen werden in der Barockstadt während einer Woche gezeigt.
Auch das Gespräch über das Schweizer Kino, über die gezeigten Filme, aber auch über filmpolitische und andere Themen wird in Solothurn gesucht und geboten. Zum zweiten Mal verantwortet der Tessiner Niccolò Castelli als künst
Mundart im Theater: Wenn Antigone Berndeutsch spricht
Auf den grossen Schweizer Theaterbühnen wird meist Hochdeutsch gesprochen. Der Basler Theatermacher Lucien Haug stellt diese historische Tradition in Frage. Seine Stücke auf Mundart stehen derzeit am Schauspielhaus Zürich, dem junges theater basel und dem Theater Basel auf dem Programm. Mit Erfolg.
Lucien Haugs Theaterkarriere hat am junges theater basel begonnen. Zuerst als Zuschauer, dann als Spieler, heute als Autor. Er hat dort ein Theater kennengelernt, in dem selbstverständlich Mundart ge
Ein Bild und seine Geschichte #1: In der DDR geraubt
1982 transportierten Mitarbeiter der Stasi Helmuth Meissners riesige Kunstsammlung aus Dresden ab und verkauften sie in den Westen. Auch in die Schweiz.
Die Kulturgutentziehungen in der DDR sind kaum bekannt. Um Devisen zu erwirtschaften, wurden Sammlerinnen und Sammler wie Meissner systematisch beraubt. Wie kam es dazu und welche Rolle spielte dabei der Schweizer Kunsthandel?
In einer Doppelfolge geht Kontext der Geschichte des «Stilllebens mit vier Kastanien» von Adriaen Coorte nach – von se
Schweizer Weltkino: 100 Jahre Präsens Film
Mit der «Präsens-Film» wurde in der Schweiz vor 100 Jahre eine Produktionsfirma gegründet, die in ihren besten Zeiten Oscars in die Schweiz holte. Titel wie «Gilberte de Courgenay», «Die letzte Chance», der Welterfolg «Heidi» oder Franz Schnyders Gotthelf-Verfilmungen gehören zum Schweizer Filmerbe.
Der jüdische Einwanderer Lazar Wechsler gründete 1924 die Präsens-Film, als die etablierten Schweizer Wirtschaftsgrössen das Filmgeschäft noch für anrüchige Volksverblödung hielten. Aber wie die Stu
Etty Hillesum – die unbekannte Tagebuchschreiberin aus Amsterdam
Die jüdische Niederländerin Etty Hillesum ist eine starke Frau. Sie studiert Jura, lebt ein freies Leben. In der Shoah findet sie zu Gott. Sie wolle das Massenschicksal ihres Volkes teilen, schreibt sie ins Tagebuch. Im Lager Westerbork hilft sie allerorts. Bis auch sie nach Auschwitz muss.
* Etty Hillesum wird am 15. Januar 1914 in einer Kleinstadt in den Niederlanden geboren. Sie stammt aus einer assimilierten Familie, studiert in Amsterdam und lebt ein ungewöhnliches und emanzipiertes Leben.
Kultur-Talk: Putin, Trump und Co.: Sylvia Sasse über verkehrte Wahrheiten
Putin bekämpft in der Ukraine ein faschistisches Regime. In den USA haben Demokratiefeinde Trump die Wahl gestohlen. Propagandalügen, welche die Realität ins Gegenteil verkehren, haben Konjunktur. Felix Münger unterhält sich mit der Slawistin Sylvia Sasse über die toxische Mechanik des Lügens.
Die Wahrheit ins Gegenteil zu verkehren, sei bei autoritären Machthabern seit jeher beliebt, sagt Sylvia Sasse. Sie ist Autorin eines aktuellen Essays zum Thema.
Verdrehungen und Fakenews würden sich zun
Viele schöne Seiten – wer macht eigentlich Kunstbücher?
Kunstbücher sind wie kleine Ausstellungen für die Couch. Sie sind aber auch eine Handelsware. Der Markt für Kunstbände steckt im Wandel. Publikumsinteressen ändern sich. Der Wettbewerb wird härter. Dennoch ist bei Macherinnen und Machern viel Leidenschaft fürs Produkt spürbar: für das schöne Buch.
* Wie macht man erfolgreiche Kunstbücher? Besuch bei Scheidegger & Spiess in Zürich.
* Wie finden Künstler zum Verlag? Und wie finden die Bücher zu den Leserinnen?
* Raum für Experimente: Die
Pathé'O – der westafrikanische Designer, der Mandela einkleidete
Ernstzunehmende Mode muss aus Paris kommen. Diese Auffassung herrschte lange Jahre in afrikanischen Ländern vor. Auch an der Elfenbeinküste, wo PathéO sich mit seinem Label auf traditionelles Handwerk und heimische Produktion besann. So erfolgreich, dass selbst Nelson Mandela seine Hemden trug.
* Pathé Ouédraogo wird 1950 in eine Bauernfamilie in Guibaré, einem kleinen Dorf in Burkina Faso, hineingeboren.
* Mit seinem Bruder bricht er 15-jährig nach Abidjan, Elfenbeinküste, auf, um eine Sch
Das Theater mit den Kindern
Ins Leben des Künstlergenies passen Kinder nicht rein. Im Theater machen sie darum Eltern unsichtbar, denn das Theater ist die Familie, und Theaterschaffende sind ersetzbar. Langsam bewegt sich aber die hierarchische Theaterwelt: Eine Sendung über Vereinbarkeit und soziale Sicherheit am Theater.
* Die fehlende Perspektive: Warum es für Carearbeitende so schwierig ist am Theater zu arbeiten.
* Die junge Regisseurin: Wie sie versucht, Theater und Familie zu verbinden und das auch noch gleich
Kultur-Talk: Auch Kinderschmerzen können gross und stark sein
Schmerzen bei Kindern waren lange kein Thema. Bis in die 1980er Jahre wurden Babys ohne Narkose operiert. Man sprach ihnen das Schmerzempfinden ab. Noch heute findet der Schmerz von Kindern wenig Beachtung. Helen Koechlin erforscht den Schmerz der Kleinen und den blinden Fleck der Erwachsenen.
Jedes Kind hat Schmerzen. Hin und wieder. Das wissen wir. Weniger bekannt ist dagegen, dass auch bei Kindern nicht jeder Schmerz nachlässt. Jedes vierte Kind leidet unter chronischen Schmerzen – oft nicht
Wie viel Hund braucht der Mensch?
Hunde sind im Trend – doch wie passen sie in eine moderne Gesellschaft?
Corona hat sichtbar werden lassen, was sich vorher schon abzeichnete: ein Trend zum Hund als Haustier. Damit verbunden sind Probleme wie illegaler Welpenhandel, überforderte Hundehalter:innen und überfüllte Tierheime. Trotzdem scheint das Interesse am Hund ungebrochen: Warum eigentlich?
In seiner ursprünglichen Funktion als Schutz-, Hüte- oder Jagdhunde ist das älteste Haustier des Menschen zwar immer noch im Arbeitseinsat
Eine Komponistin, dem Vergessen entrissen: Charlotte Sohy (W)
Charlotte Sohy (1887–1955), zeitlebens erfolgreiche Komponistin, wäre heute vergessen, hätte ihr Enkel nicht eine Edition ihrer Noten veranlasst. Mitbeteiligt an der Verbreitung von Sohys Werk, wie überhaupt dem komponierender Frauen, ist das Institut Palazetto Bru Zane.
* Wie viele Komponistinnen, sind auch die Werke Charlotte Sohys zeitlebens nicht verlegt worden. Gedruckte Ausgaben aber sind heutzutage fast Bedingung, um aufgeführt zu werden. Ihr Enkel hat sich zum Glück, wenn auch spät, dar
Kultur-Talk: Davos: Ferien vom Antisemitismus?
Seit 150 Jahren ist Davos Feriendestination. Genauso lang zieht der Kurort auch jüdische Gäste an: aus dem In- und Ausland. Rund 4'000 jüdisch-orthodoxe Menschen suchten diesen Sommer Erholung in Davos. Doch es kam zu Knatsch und Negativschlagzeilen wie: «Juden unerwünscht». Was steckt dahinter?
Jonathan Kreutner vom jüdischen Verband der Schweiz SIG ist schockiert: Pauschalisierende Posts werfen «den» jüdischen Gäste Littering vor. Davos stieg aus dem Vermittlungsprojekt des SIG aus, das Verst
Flavia Kleiner – ein Echo auf «Helvetia ruft!»
Die Politaktivistin Flavia Kleiner initiierte die Kampagne «Helvetia ruft!» mit dem Ziel, den Frauenanteil im Parlament zu steigern. Die Kampagne war bei den Wahlen 2019 sehr erfolgreich, der Frauenanteil im Nationalrat stieg auf 42% – ein Erfolg, der sich 2023 nicht halten liess. Was ist passiert?
* Frauenvertretung im Parlament
* Politische Kampagne
* Eidgenössische Wahlen
* Geschlechterdebatte
* Demokratie
Im Podcast zu hören sind:
* Flavia Kleiner, Historikerin, Polita
Antti Siegmann – der Traum vom eigenen Film
Seit seinen Jugendtagen im Berner Seeland träumt Antti Siegmann davon, im Filmbusiness Fuss zu fassen. Er arbeitete daran in Liverpool, in Peru, in London und in Kolumbien. Und seit ein paar Jahren will er in einem Science-Fiction-Film in Bogotà Gangs und Aliens aufeinandertreffen lassen.
Während andere nach ihrer Berufslehre in der Schweiz ihre lokale Laufbahn optimierten, lebte Antti Siegmann in Liverpool und London, arbeitete in Peru und in Kolumbien, als Gleisarbeiter für die Londoner U-Bah
Kultur-Talk: Fotos mit Haltung. Pia Zanetti im Gespräch
Sie war eine der ersten Frauen, die in der Schweiz die Fotografie zum Beruf machten. Und Pia Zanettis Fotos erzählen immer Geschichten: tragische, lustige, menschliche. Ein neues Buch liefert einen Überblick über das Werk der Fotografin, die dieses Jahr ihren 80. Geburtstag feierte.
Der Schalk blitzt in ihren Augen. Pia Zanetti hat Humor. Oft genug entstehen die Geschichten, die ihre Bilder erzählen, weil die fotografierten Menschen auf Zanetti reagieren. Seit über 60 Jahren fotografiert sie au
Mieten: Teuer, teurer, verdrängt – Stella Bogoni muss raus aus Zürich (W)
Seit Jahren steigen die Mieten nach Sanierungen oder bei Neubauten. Besonders in Städten wie Zürich, Genf oder Basel wird Wohnen immer teurer. Warum ist das so? Und was bedeutet das für die Städte und für Menschen wie Stella Bogoni, die sich das Wohnen in der Stadt Zürich nicht mehr leisten kann?
* Was bedeutet die Wohnungsnot für Menschen mit knappem Budget?
* Warum spitzt sich die Wohnungsnot zu? Warum steigen die Mieten seit Jahren überdurchschnittlich?
* Welche Rolle spielen institu
Aynur – gefeiert und verboten
Aynur bringt kurdische Volksmusik auf die grossen Bühnen der Welt. Von der Elbphilharmonie in Hamburg bis in die Carnegie Hall in New York. In der Türkei ist sie eine Ikone und hat ein Publikum weit über die kurdische Community hinaus. Den türkischen Behörden aber ist sie ein Dorn im Auge.
* Von Dersim in die Elbphilharmonie – Biografie der kurdischen Sängerin Aynur.
* Seit der Gründung der modernen Türkei unterdrückt der türkische Staat kurdische Kultur und Kunst. Die wichtigsten Entwicklu
Das ewige Ungenügend – wie Frauen auf ihren Körper blicken
Wieso empfinden fast alle Frauen ihren Körper als unzulänglich? Wieso entdecken sie immer neue «Problemzonen», die geformt, gestrafft und schlimmstenfalls wegoperiert werden müssen? Die Schauspielerin Saralisa Volm hat sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt.
Themen in diesem Podcast:
* Bodyshaming: Wieso es dazu führt, dass Menschen vereinsamen und sich aus der Gesellschaft zurückziehen.
* Schönheitsideale und Kapitalismus: Wie die Schönheitsindustrie gezielt bestimmte Körp
Der Wald. Das Wild. Und Wolf und Luchs.
Dem Wald geht es nicht gut. Viele Bäume kommen mit dem extremen Wetter der letzten Jahre nicht zurecht. Andere Baumarten sind nötig. Doch gibt es ein Problem mit Hirsch, Reh und Gämse. Das viele Wild frisst in vielen Schweizer Wäldern so viele junge Bäume, dass sich der Wald nur schlecht erneuert.
Da ist zum Beispiel die Fichte. Die Wurzeln des häufigsten Baumes in den Schweizer Wäldern reichen nicht tief genug, um in den extrem trockenen Sommern genügend Wasser aus dem Boden zu holen. Darum br
Kultur-Talk: Mal tief Luft holen. Eine kulturelle Annäherung an die Pause
Zeit für eine Pause? Zu oft nehmen wir uns nicht die Zeit dazu. Dabei passiert in der Pause so viel – im Sport, im Theater, am Mittag. «Ohne Pausen gibt es keine Musik. Und das sagt doch schon alles», sagt Autorin Andrea Gerk. Eine Annäherung an die unterschätzte Unterbrechung des Alltäglichen.
Wir alle brauchen sie, wie die Luft zum Atmen: die Pause. Ob in der Schule, oder am Mittag, ob die berühmte Rauchpause, im Theater, die Kunstpause – die Pause scheint nichtig und kann doch alles sein. In
Bezahlt gepflegt – en famille (W)
Immer mehr Menschen wollen zu Hause gepflegt werden. Der Druck auf Angehörige, diese Pflege zu leisten, wächst. Er führt oft zu Überforderung und Lohn-Einbussen. Spitex-Organisationen bieten heute ein Erwerbsmodell für die Pflege von Angehörigen an. «Kontext» zeigt auf, was es damit auf sich hat.
* Steigender Pflegebedarf
* Zunehmender Anspruch, zu Hause gepflegt zu werden
* Druck auf Angehörige
* Innovatives Spitex-Modell
* Lohn für pflegende Angehörige
Im Podcast zu hören sin
Ringfieber in der Schweiz: Ist Richard Wagner noch aktuell?
Gleich dreimal wird in der Schweiz der ganze «Ring des Nibelungen» von Wagner gemacht: Je 15 Stunden Oper, vier Abende, ein Mammutunternehmen. Warum dieser grosse Aufwand für ein Werk, von dem man glauben könnte, es sei reaktionär und veraltet.
Antworten geben die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen und der Intendant und Regisseur Andreas Homoki.
* Warum arbeiten sich zur Zeit so viele Regisseure und Regisseurinnen an Wagner Opus magnum, dem Ring des Nibelungen, ab? Was hat uns dies
Bäume und Klima: Die Suche nach dem Wald der Zukunft (W)
Auch in der Schweiz gerät der Wald unter Druck, vor allem wegen der Klimaerwärmung. Hitzetage und Dürreperioden der letzten Sommer führten zu einem Absterben von Fichten und Buchen im Mittelland und im Jura. Aber auch die Edelkastanie an der Alpensüdseite hat zu kämpfen.
Der Klimawandel macht vielen Baumarten zu schaffen. Im Hardwald bei Muttenz sind die Schäden deutlich sichtbar: Der Wald ist ausgedünnt, die Bäume sind geschwächt, die Kronen geschädigt; tote Äste fallen herunter und Schädlinge
Vom Wohlhabenden, der höhere Steuern zahlen will
Johann Hug (Pseudonym) hat festgestellt, dass er in anderen Sphären lebt als die Gleichaltrigen. Das familiäre Umfeld, eine Erbschaft und Glück mit Geldanlagen haben den 30-jährigen IT-Spezialisten aller materiellen Sorgen enthoben. Er fordert eine höhere Besteuerung von seinesgleichen.
* Ein Wohlhabender verlangt, dass Reiche höher besteuert werden
* Steuerpolitik und Chancengleichheit
* Ungleichheit bei Vermögen in der Schweiz
* Spenden statt Steuern?
* Vermögens-, Erbschafts-
Kultur-Talk: Vernünftig diskutieren
Der Wissenschaftsjournalist Reto U. Schneider vermisst vernünftige Debatten mit rationalen Argumenten. Wir hätten verlernt, auf Fakten basierend zu diskutieren, sagt er. In diesem «Kultur-Talk» gibt er Tipps fürs kluge Streitgespräch.
«Filterblase», «Shitstorm», «Verschwörungstheorie», «gespaltene Gesellschaft». Das sind Begriffe, die in letzter Zeit oft fallen, wenn es um unsere Debattenkultur geht. Die Liste lässt sich problemlos erweitern – sogar um Wörter, die eigentlich aus dem Militär sta
Den genetischen Vater finden: Kinder aus Samenspenden
Zwei Schwestern erfahren, dass ihr Vater nicht ihr biologischer Vater ist. In «Kontext» erzählen die jungen Frauen, warum die Eltern dieses Familiengeheimnis lüften, was das mit der Beziehung zum sozialen Vater macht und wie sie ihren genetischen Vater finden.
Nora und Fabienne werden 2017 von ihren Eltern zu einer Familientherapiestunde verdonnert. Dort erfahren sie, dass eine fünfte Person zur Kernfamilie gehört: der genetische Vater. Sie wurden nämlich 1997 und 1999 mit Hilfe einer Spermiens
Social Freezing: Fruchtbarkeit auf Eis gelegt
Immer mehr Frauen entscheiden sich dafür, ihre Eizellen einfrieren zu lassen. So hoffen sie, ihren Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt erfüllen zu können. Die Gründe dafür sind mehrheitlich eine fehlende Partnerschaft.
Das ist auch bei Fabienne so. Sie hat vor fünf Jahren ihre Eizellen eingefroren. Damals war diese Möglichkeit für sie eine Erleichterung. Wie war das für sie und wie geht sie mit der reproduktiven Freiheit um?
* Familienplanung
* Reproduktionsmedizin
* Fruchtba
«Las Toreras» oder die heilende Kraft der Kreativität
In ihrem Film «Las Toreras» ergründet die multidisziplinäre Künstlerin Jackie Brutsche die Lebensgeschichte ihrer Mutter. Diese litt an Schizophrenie und nahm sich das Leben. «Las Toreras» ist ein berührender Film, der zeigt, wie ein erschütterndes Ereignis zum Motor für Kreativität werden kann.
* «Las Toreras», Jackie Brutsche, Jack Torera
* Dokumentarfilm
* Familiengeschichte
* Psychische Krankheit
* Schizophrenie
Im Podcast zu hören sind:
* Jackie Brutsche, multidiszipl
Fallen, Fliegen, Träumen: Stuntfrau Petra Sprecher
Mit Charlize Theron war sie in «Aeon Flux» zu sehen, mit Tom Cruise in Spielbergs «Minority Report». Aber der Job einer Stuntfrau besteht darin, unerkannt zu bleiben. In «Kontext» erzählt Petra Sprecher von ihrem Weg vom Basler Kinderzirkus «Basilisk» über den Cirque du Soleil nach Hollywood.
Während Stuntmänner häufig den physischen Heldenpart der männlichen Stars übernehmen, bleiben für die Stuntfrauen im Kino und vor allem in Fernsehkrimis vor allem Opferrollen: Vergewaltigungen, verprügelt
Kultur-Talk: Philanthropie: «Gutes tun oder es besser lassen?»
Die Bevölkerung in der Schweiz ist überdurchschnittlich spendefreudig, das gesellschaftliche Engagement von Freiwilligen kann sich sehen lassen, und zahlreiche potente Stiftungen schütten Geld aus, wo es fehlt. Doch die Philanthropie ist auch mit Kritik konfrontiert.
«Gutes tun oder es besser lassen?» – Philanthropie neu denken
«Es gibt nichts Gutes. Ausser man tut es!» Das Zitat von Erich Kästner ist aktuell in Zeiten von Krieg, Krisen und menschlicher Not. Gefragt sind Spenden, Stifter, Gönn
Kultur-Talk: Neue Bührle-Ausstellung im Kunsthaus Zürich
Die Kritik war laut, als im Herbst 2021 die Bilder aus der Sammlung des Waffenhändlers Emil Bührle erstmals im Kunsthaus Zürich ausgestellt wurden. Zwei Jahre später wird die neue, überarbeitete Ausstellung eröffnet. Ist nun alles anders und besser?
Mit der Bührle-Sammlung schlitterte das Kunsthaus in die Krise. Für die Leihgaben wurde ein Erweiterungsbau für über 200 Mio. Franken erstellt. Nach wie vor ist unklar, ob unter den Werken Bilder sind, die zurückgegeben werden müssten.
Kritik gab e
Menschen, Tiere und unser aller Gesundheit
Seit der Corona-Pandemie wissen wirs: Unsere Gesundheit und die Gesundheit von Tieren hängen zusammen. Je mehr wir die Lebensräume von Tieren einschränken, desto eher übertragen sich Krankheiten. Wer an Gesundheit denkt, muss Mensch, Tier und Umwelt mitdenken. Das will der Ansatz One Health.
Jakob Zinsstag ist ein Pionier für One Health. Der ausgebildete Tierarzt und Professor am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Swiss TPH hat sich schon für One Health stark gemacht, als den Be
Janos Szekelys verschollener Roman
Nach 70 Jahren taucht ein altes Roman-Manuskript auf. Geschrieben hat es der ungarische Schriftsteller Janos Szekely in den 1950ern. Seine Biografie ist von ständiger Flucht geprägt. «Kontext» rekonstruiert dieses abenteuerliche Leben, in dem sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt.
Im Podcast zu hören sind:
* Kati Frohriep, Tochter von Janos Szekely
* Julia Richers, Osteuropa-Historikerin
* Michael Sennhauser, SRF-Filmredaktor
Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschläg
Festival au Désert: Ein Musikfestival im Exil
Das «Festival au Désert» in der Wüste Malis war wohl eines der aufregendsten Musikfestivals, das es je gab! Kraftvoller Touareg-Wüstenrock, inmitten einer scheinbar menschenfeindlichen Umgebung. 2012 wurde das Festival aber Opfer von Terroranschlägen und es wird seither im Exil durchgeführt.
Dem Touareg Nomade Manny Ansar ist mit dem «Festival au Désert» ein Kunststück gelungen. Nicht nur hat er Zehntausende in die Wüste gelockt, die bei diesem aussergewöhnlichen Event dabei sein wollten – er h
Kultur-Talk: Slowenien: Kleines Land, grosse Literatur
Slowenien ist das Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Mit seinen nur zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern hat es die dichteste literarische Produktion Europas. Im Gespräch mit Felix Münger sagt der slowenische Literat Aleš Šteger, warum sein Land seine Existenz der Literatur verdanke.
Slowenien stand bis zur Unabhängigkeit 1991 stets unter Fremdherrschaft: Habsburger, Königreich Jugoslawien, Besetzung, Tito-Jugoslawien. Dass sich dennoch eine slowenische Identität herausbildete, verd
Mutiger Modernisierer – wie Karl Bürkli die Schweiz veränderte
Karl Bürkli (1823-1901) ist einer der ersten, der sich in der Schweiz für die direkte Demokratie einsetzt. Ausserdem prägt der Sozialist die Genossenschaftsbewegung in der Schweiz und gründet die Zürcher Kantonalbank mit. Wieso ist er bis heute vergleichsweise unbekannt?
Themen in diesem Kontext:
* Karl Bürkli begeistert sich für die Theorien des französischen Frühsozialisten Charles Fourier: Der entwickelt eine Utopie, die «Luxus für alle» verspricht.
* Vorreiter für die direkte Demok
Austritt ist auch (k)eine Lösung
Seit Veröffentlichung der Vorstudie zu den Missbrauchsfällen in der römisch-katholischen Kirche sind die Austrittszahlen sprunghaft angestiegen. Auch Engagierte und der Kirche Verbundene sind wütend. Menschen hadern und kämpfen innerlich um die Frage: Austreten oder nicht?
Im Kontext erzählt Silvia Patscheider (71), wie kirchliches Leben und Engagement sie prägte. Dabei fällt immer wieder das Jahr 1972 als Schlüsselmoment: Damals öffnete sich die römisch-katholische Kirche in der Schweiz. Silvi
Fashionista mit Kopftuch (W)
Hanan Osman aus St. Gallen ist eine Hijabista, eine Influencerin mit Kopftuch. Auf Instagram und als Model zeigt die Muslimin, dass islamische Mode modern sein kann. Und sie hat soeben ein Modegeschäft für «modest fashion» eröffnet.
Seit drei Jahren trägt Hanan Osman alias Shadia Black «modest fashion» und ein Kopftuch. Der Islam sei ihr immer wichtig gewesen, und das Kopftuch habe sich richtig angefühlt. Von Kommentaren aus ihrem Umfeld liess sie sich nicht beeindrucken. Doch sie merkte schnel
Meeresspiegel: Wieviel Anstieg liegt drin? (W)
Wenn jemand den Meeresspiegelanstieg bewältigen kann, dann die Holländerinnen und Holländer. Sie sind Weltmeister im Wasserbau. Doch um wieviel lassen sich die Deiche noch erhöhen?
* 1953 überspülte eine verheerende Sturmflut die Küstengebiete der Niederlande und forderte mehr als 1800 Todesopfer. Seither haben die Niederlande mit dem Deltaplan ein beispielloses Hochwasserschutzprogramm geschaffen.
* Der schleichende Anstieg des Meeresspiegels stellt das Land nun vor neue Probleme. Zwei bis
Kultur-Talk: Herta Müller im Gespräch
Herta Müller gehört zu den renommiertesten Schriftstellerinnen überhaupt. Sie ist Literaturnobelpreisträgerin und Autorin erfolgreicher Romane wie «Herztier» und «Atemschaukel». Nun erscheint ein Band mit Reden, Artikeln und Essays, in denen sie sich einmal mehr mit ihrem Lebensthema befasst.
Und dieses Thema ist die Diktatur. 1953 als Kind Banater Schwaben in Rumänien geboren, gerät sie bald in Konflikt mit dem kommunistischen Regime Nicolai Ceausescus. Gleichzeitig überwirft sie sich mit ihre
Kultur-Talk: Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse erhält den Nobelpreis
Gestern wurde in Stockholm der Literaturnobelpreis 2023 vergeben. Gewonnen hat ihn der norwegische Autor Jon Fosse. Wir stellen den Preisträger und sein Werk im Gespräch mit dem Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel und Klaus Müller-Wille, Professor für Nordische Philologie, vor.
Schon länger gilt er als Anwärter auf den Literaturnobelpreis, nun hat er ihn bekommen: Jon Fosse. Die Akademie begründet die Vergabe des Nobelpreises an Jon Fosse damit, dass er in seinen Theaterstücken und Prosawerken «d
Sei ein Mann! Nur wie? – Das Männerbild im Umbruch
Lange galt: Der ideale Mann ist dominant, egoistisch und weint nie. Doch weil Geschlechternormen aufbrechen, steigen auch die Erwartungen an den Mann. Während sich die einen mit den Frauen solidarisieren, fordern andere die Rückkehr zum Patriarchat.
Mit der «toxischen» Männlichkeit stehen Mannsbilder auf dem Prüfstand – doch wie soll er sein, der neue Mann?
Im Podcast zu hören sind:
* Salim Bäumlin, Reporter für SRF-Rec, fragt sich: Was ist an seiner Männlichkeit toxisch?
* Fikri Ani
Festen mit Resten – ein Bankett gegen Food Waste
Ein Drittel aller Lebensmittel in der Schweiz landet im Müll. Deshalb fordern Foodsave-Bankette zu mehr Wertschätzung auf: Einmal im Jahr gibt es in verschiedenen Städten und Orten ein Festessen aus Überschüssen. Weshalb bleibt so viel übrig? Und wie lässt sich die Lebensmittelverschwendung bremsen?
* Ein Besuch beim Foodsave-Bankett in Münsingen bei Bern: Freiwillige aus verschiedenen Generationen helfen mit, ein öffentliches Festessen für rund 500 Personen auszurichten.
* Können solche lo
Der junge Schweizer Konsul unter dem Nordpol
Auf halbem Weg zwischen dem Nordkapp und dem Nordpol liegt die Inselgruppe Spitzbergen. Als einziges Land der Welt unterhält die Schweiz in der Hauptstadt Longyearbyen eine diplomatische Vertretung.
Berns Mann vor Ort heisst Marcel Schütz und ist gerade einmal 34 Jahre alt. Ein Rendezvous zwischen Mitternachtssonne und Winternacht.
Im hocharktischen Spitzbergen-Archipel sind nicht nur die geografischen und klimatischen Rahmenbedingungen extrem: Hier stossen die vor knapp 100 Jahren im damalig
Kultur-Talk: Schneller, höher, lauter?
Musikwettbewerbe sind in der Kritik. Es würden nur «sportliche» Leistungen honoriert. Stimmt das?
Klar, gebe es so genannte «Wettbewerbs-Typen», sagt die Geigerin und Antje Weithaas. Jene, die ihr Instrument virtuos beherrschen, aber «kalt» spielen. Ein Musikwettbewerb sollte seine Kandidat:innen auch künstlerisch herausfordern, sagt sie. Das geht auch, wie ein Wettbewerb in Hannover zeigt. Für die Sängerin Mara Maria Möritz sind Wettbewerbe eine gute Vorbereitung, im Berufsalltag bestehen zu k
Healing Rituals: Musik, die heilen hilft
Die Flötistin Naïssam Jalal lag über Monate im Spital und konnte sich kaum bewegen. Ein befreundeter Musiker kam und spielte für sie Gnawa-Musik am Krankenbett. Musik, die heilen soll. Diese Erfahrung möchte Naïssam Jalal in ihrer musikalischen Sprache weitergeben mit dem Album: Healing Rituals.
* Wie kann Musik Heilung unterstützen?
* Wie klingt diese Musik?
* Wie komponiert man Musik zu diesem Zweck?
* Wie funktioniert Musiktherapie?
* Wieso ist gerade Improvisation ein gutes
Diaty Diallo: Eine Jugend in der Banlieue
Diaty Diallo (*1989) ist in einem Vorort von Paris aufgewachsen. Das hat sie geprägt. Derart, dass sie darüber einen Roman geschrieben hat. «Deux secondes d'air qui brûle» erzählt die Geschichte von Jugendlichen in der Banlieue, die täglich von der Polizei durch Gewalt und Rassismus zermürbt werden.
* Leben in der Banlieue
* Polizeigewalt in Frankreich
* Bedeutung des öffentlichen Raumes
* Was engagierter Literatur bewirken kann – am Beispiel von Diaty Diallos Roman «Zwei Sekunden b
Rache ist heilsam: «Männer töten» als Antwort auf Femizide
Alle zwei Wochen wird eine Frau von einem Mann getötet. Das gilt für die Schweiz ebenso wie für Österreich, das Heimatland der Autorin Eva Reisinger. In ihrem Roman «Männer töten» schafft sie ein neues Narrativ: Die Opfer werden zu Täterinnen und Rachegedanken zur Selbstermächtigung.
Eva Reisinger hat der strukturellen Gewalt an Frauen den Kampf angesagt: Als Journalistin berichtete sie engagiert über Femizide, sprach mit Expertinnen, schilderte die Taten und stellte Forderungen an die Politik
Kultur-Talk: Wie Gott im Parlament mitmischt
Aus religiöser Überzeugung gegen ein neues Gesetz zur erleichterten Sterbehilfe sein oder Gott um einen Auftrag fürs Parlament anfragen. Solche Einflüsse des persönlichen Glaubens von Politikerinnen und Politikern untersucht Vanessa Kopplin und stellt fest: Religiosität kommt in jeder Partei vor.
Politische Entscheide sind von persönlichen Überzeugungen und Werten beeinflusst. Dass Religiosität auch eine Rolle spielen kann, liegt auf der Hand. Welche Konsequenzen hat dies und passiert es bewuss
Kultur-Talk: Gesprächsrunde vom 80. Internationalen Filmfestival Venedig
Sicher hätten sich die Verantwortlichen des Filmfestivals Venedig eine glanzvollere Jubiläumsausgabe gewünscht: Wegen des Schauspieler:innenstreiks in Hollywood fehlten nicht nur viele Stars auf dem roten Teppich, sondern auch die grossen US-amerikanischen Filme im Programm.
Zu reden gaben im Vorfeld auch die Einladungen von Roman Polanski, Woody Allen und Luc Besson, alle waren in der Vergangenheit mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert. Einige Misstöne also gab's im Vorfeld dieses 80. Geburtst
Paprika: Was wir von Drag Queens lernen können
Michel von Känel arbeitet als Lehrer und verwandelt sich nachts in die Drag Queen «Paprika». Zwei Karrieren, die sich nicht immer reibungslos unter einen Hut bringen lassen. Drag als Kunstform erntet immer wieder Kritik, besonders «Drag Queen Storytimes» – Lesungen von Drag Queens für Kinder.
* Warum wird über Drag-Veranstaltungen politisiert?
* Was sind kindergerechte Medien?
* Wie wird über Gender an den Schulen aufgeklärt?
* Was kann man von der Kunstform Drag lernen?
Im Podcast
«Sauhund» – ein aktueller Roman über den Ausbruch von AIDS
Lion Christ ist ein junger Schriftsteller. Sein Debütroman «Sauhund» geht vierzig Jahre zurück und beschreibt die Münchner Schwulenszene in den 80er-Jahren. Ein Denkmal für die Opfer des ersten AIDS-Jahrzehnts. Aber auch eine Geschichte über eine Gesellschaft in einer Notsituation.
Wie gehen wir damit um, wenn uns plötzlich eine tödliche Krankheit bedroht, die zu allem Übel auch noch sexuell übertragen wird? Wie reagieren die, die als erste betroffen sind, und wie reagiert die sogenannte Mehrhe
Schichtarbeit: Feierabend am Morgen
Ein Fünftel der Erwerbstätigen in der Schweiz arbeiten Schicht: in der Pflege, im öffentlichen Verkehr, bei Polizei und Feuerwehr, in der Reinigung, als Pizzakurier ... Laut Staatssekretariat für Wirtschaft verlassen 20% davon den Schicht-Job im ersten Jahr, die übrigen kommen damit zurecht.
* Regelmässige Schichtdienste ermüden weniger.
* Genügend Ruhetage sind essentiell.
* Planung ist das A und O.
* Frei haben, wenn andere arbeiten.
* Pflege und Polizei machen nicht um 17 Uhr
Kunst fürs Bundeshaus: «Tilo» von Studio Renée Levi
Wie kein anderes Gebäude verkörpert das Bundeshaus die Schweizer Demokratie. Und so sieht es auch aus: Allegorische Frauenfiguren mit langen Gewändern zieren die Fassade. Eine zeitgenössischere Aussage machen Renée Levi und Marcel Schmid mit ihrem Mosaik, das Mitte September enthüllt wird.
* Wie entsteht Kunst fürs Bundeshaus?
* Was bedeutet sie und was hat sie allenfalls mit mir zu tun?
* Wie verhalten sich Mehrheiten zu Minderheiten in der Demokratie?
* Was ist der Unterschied zwi
Kultur-Talk: Schweiz, wie geht's?
Klimawandel, Krieg in der Ukraine, steigende Heizkosten und Versicherungsprämien – wie geht die Schweizer Bevölkerung damit um? Wie ist die allgemeine Stimmung in der Schweiz? Überwiegen die Sorgen oder dominiert die Zuversicht? Eine neue Studie gibt umfassend Antwort.
Im Auftrag der SRG hat das Forschungsinstitut gfs.bern eine breit angelegte Befragung der Schweizer Bevölkerung zu ihrem Befinden durchgeführt. Über fünfzigtausend Interviews wurden geführt, um ein aktuelles Stimmungsbild der Sch
Bezahlt gepflegt – en famille
Immer mehr Menschen wollen zu Hause gepflegt werden. Der Druck auf Angehörige, diese Pflege zu leisten, wächst. Er führt oft zu Überforderung und Lohn-Einbussen. Spitex-Organisationen bieten heute ein Erwerbsmodell für die Pflege von Angehörigen an. «Kontext» zeigt auf, was es damit auf sich hat.
* Steigender Pflegebedarf
* Zunehmender Anspruch, zu Hause gepflegt zu werden
* Druck auf Angehörige
* Innovatives Spitex-Modell
* Lohn für pflegende Angehörige
Im Podcast zu hören sin
Öko Dschihad – was Klimaschutz im Namen des Islams bewirken kann
Esra Doganay will als Muslimin positive Spuren hinterlassen auf der Welt. Sie setzt sich deshalb für den Klimaschutz ein, mit dem Islam als wichtige Motivationsquelle. Öko Dschihad heisst die Bewegung und will Menschen sensibilisieren, die von Klimaschutzbemühungen sonst wenig angesprochen werden.
Weniger Abfall, grüne Energien, klimafreundliches Reisen: Die Themen des Öko Dschihads unterscheiden sich nicht von jenen anderer Klimaschutzbewegungen. Die Argumentation hingegen schon: Der Öko Dschi
Wagners «Ring des Nibelungen», historisch informiert
«Ad fontes», zurück zu den Quellen. Dieses Motto nehmen Kent Nagano und das wissenschaftliche Forschungsteam rund um Kai Hinrich Müller ganz wörtlich.
Sie werten die Aufzeichnungen aus, die rund um die Entstehung und die ersten Aufführungen von Richard Wagners Opus Magnum überliefert sind und bewerten sie vor dem Hintergrund der Bühnenpraxis des 19. Jahrhunderts.
So entsteht eine historisch informierte Interpretation der Tetralogie: Die Forschungsergebnisse werden zu Musik, zu überraschenden
Akiva Weingarten, ultraorthodoxer Aussteiger und liberaler Rabbi (W)
Akiva Weingarten wuchs in der Satmarer Gemeinschaft in New York auf und zog mit 18 Jahren nach Bnei Brak in Israel, beides ultraorthodoxe Gemeinschaften. Mit Ende 20 stieg er aus. Ausgerechnet in Deutschland fand er einen neuen Weg, jüdisch zu sein – aber anders.
Akiva Weingarten wollte sein Jüdischsein hinter sich lassen, als er vor etwa 10 Jahren von Israel nach Berlin zog. Es war ein Bruch mit dem ultraorthodoxen Glauben, mit der Ehe, der Gemeinschaft. Statt der erwarteten Freiheit fühlte er
Kultur-Talk vom 76. Filmfestival in Locarno
Auch das 76. Filmfestival von Locarno hat die Auswirkungen des Streiks der US-amerikanischen Schauspielerinnen und Schauspieler zu spüren bekommen. Aber die im Vergleich zur Konkurrenz in Venedig stets geringere Stardichte hat sich dadurch als Vorteil erwiesen. In Locarno zählen die Filme. Oder?
Für den scheidenden Festivalpräsidenten Marco Solari ist diese 76. Ausgabe des Filmfestivals von Locarno die letzte. Für den römisch-schweizerischen künstlerischen Direktor Giona A. Nazzaro die dritte.
Verdächtig schöne Neoklassik: Warum Wohlklang polarisiert
Das Genre Neoklassik ist voll im Trend. Auf Spotify werden Pianisten wie Lucovico Einaudi millionenfach gestreamt. Langweiliger Kitsch ist es für die einen, die Rettung der Klassik für die andern. Die Cellistin Lana Kostic alias Lakiko zeigt, dass Neoklassik ein spannendes Abenteuer sein kann.
* Neoklassik ist für die Musikindustrie zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden: Auf Spotify verzeichnen bekannte Neoklassiker wie Max Richter monatlich bis zu 3 Millionen Hörerinnen und Hörer.
* D
Back for the future – Fortsetzung einer unmenschlichen Geschichte
1882 wurden elf Kawesqar in Europa ausgestellt als «Die Wilden von Feuerland». Fünf von ihnen starben dabei alleine in Zürich. Nun sind wieder elf Kawesqar hier – sie suchen Versöhnung und präsentieren uns ihre eigene Geschichte.
* Die elf Kawesqar, Nachfahren der hier zur Schau gestellten «Wilden von Feuerland», bringen eine Ausstellung nach Zürich. Sie wollen dem falschen und menschenunwürdigen Bild von damals ihre reale Kultur gegenüberstellen.
* Sie bringen weder Wut noch Hass mit, sond
Tonnenweise Treibhausgase: Die Klimakrise und die Wohlhabenden
Julien Backhaus ist Unternehmer. Er fliegt gern und viel. Auch Privatjet. Meistens Kurzstrecken. Und er hat auch nicht vor, das zu ändern. Klimakrise hin oder her. Die Daten zeigen klar: Je wohlhabender jemand ist, desto mehr schadet er dem Klima. Wie gehen wir als Gesellschaft damit um?
* Wohlstand ist ein Klimakiller: 1% der Weltbevölkerung verursacht rund 8,5 Milliarden Tonnen Treibhausgase pro Jahr, während die ganze ärmere Hälfte der Weltbevölkerung insgesamt 6,1 Milliarden Tonnen pro Jahr
Kunst und Konfitüre – das Bauernhofprojekt von Chantal Michel
Die Berner Künstlerin Chantal Michel verwandelt einen verlassenen Bauernhof in Diessbach bei Büren in einen Ort der Lebenskunst. Auf dem 5000 m2 grossen Grundstück hat sie einen Garten angelegt, dessen Früchte sie erntet, fermentiert und serviert. Wichtig dabei ist der Gedankenaustausch mit Gästen.
* Die Sorge um die Natur und Fragen nach einer guten Lebensgestaltung treiben viele Menschen um. Die Berner Künstlerin Chantal Michel greift diese Fragen in ihrem Bauernhofprojekt auf.
* Chantal
Wieder bei Null anfangen – AfghanInnen im Exil (W)
Intellektuelle, die aus einem Land fliehen, gewinnen an persönlicher Sicherheit. Ansonsten verlieren sie alles: ihre berufliche und soziale Stellung, ihre Perspektiven, die Sprache. Drei Geflüchtete aus Afghanistan berichten von ihrem Leben im Exil.
* Die Ungewissheit macht den Exilierten stark zu schaffen.
* Die sprachlichen Hürden sind enorm.
* Mental und psychisch schwierig.
* Weitermachen. Aber wie?
* Frauen in Afghanistan.
* Engagement für die Menschenrechte.
* Fluc
Keine Angst vor Trans-Sänger:innen! (W)
Sam Taskinen ist Bassbaritonistin. Weil sie trans ist, wird sie als Opernsängerin mit Vorurteilen konfrontiert. Und das, obwohl das Opernrepertoire eine Fundgrube für Genderfluidität ist.
* Transgender im klassischen Opernbetrieb
* Vorurteile von Mitarbeitenden, Publikum und Kritik
* Auswirkungen einer Transition auf die Stimme
* Der Unterschied zwischen Darsteller:in und Rolle
Im Podcast zu hören sind:
* Sam Taskinen, Bassbaritonistin
* Lucia Lucas, Heldenbaritonistin
Eine Komponistin, dem Vergessen entrissen: Charlotte Sohy
Charlotte Sohy (1887–1955), zeitlebens erfolgreiche Komponistin, wäre heute vergessen, hätte ihr Enkel nicht eine Edition ihrer Noten veranlasst. Mitbeteiligt an der Verbreitung von Sohys Werk, wie überhaupt dem komponierender Frauen, ist das Institut Palazetto Bru Zane.
* Wie viele Komponistinnen, sind auch die Werke Charlotte Sohys zeitlebens nicht verlegt worden. Gedruckte Ausgaben aber sind heutzutage fast Bedingung, um aufgeführt zu werden. Ihr Enkel hat sich zum Glück, wenn auch spät, dar
Mieten: Teuer, teurer, verdrängt – Stella Bogoni muss raus
Seit Jahren steigen die Mieten nach Renovationen oder bei Neubauten. Besonders in Städten wie Zürich, Genf oder Basel wird Wohnen immer teurer. Warum ist das so? Und was bedeutet das für die Städte und für Menschen wie Stella Bogoni, die sich das Wohnen in der Stadt Zürich nicht mehr leisten kann?
* Was bedeutet die Wohnungsnot für Menschen mit knappem Budget?
* Warum spitzt sich die Wohnungsnot zu? Warum steigen die Mieten seit Jahren überdurchschnittlich?
* Welche Rolle spielen instit
Von den Schürzen zum Stoff-Poeten: Albert Kriemler und Akris
Ob Michelle Obama, Lindsay Lohan oder Karin Keller-Suter: Sie alle tragen Mode von Akris. Angefangen hat das Familienunternehmen mit Schürzen vor über 100 Jahren. Der medienscheue Akris-Kreativchef Albert Kriemler gibt einen persönlichen Einblick in die Firmengeschichte und seinen Schaffensprozess.
* Bereits als kleiner Junge hat sich Albert Kriemler für Mode interessiert und viel gezeichnet. «Es gab nicht Schöneres für mich, als meine Freizeit im Stofflager zuzubringen.» Für ihn war klar: Er w
Kultur-Talk: Simon Jaquemet und electric.film am NIFFF
Am Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF stellt der Schweizer Filmemacher Simon Jaquemet («Chrieg», «Der Unschuldige») sein Konzept für ein neuartiges, dezentrales und partizipatives Filmstudio vor. Das Ziel wäre ein transparenterer Zugang zur Filmindustrie für alle.
Simon Jaquemet hat mit seinem explosiven Erstling «Chrieg» 2015 frischen Wind in die Schweizer Filmszene gebracht. Nun stellt er am NIFFF ein Produktions-Konzept vor, das von den Erfahrungen der Covid-Jahre geprägt
Der Rammstein-Skandal: Wie weiter mit der Groupie-Kultur?
Sex mit Groupies, Drogen und laute Gitarren: Die Klischees von rebellischer oder heroischer Männlichkeit feiert und vergöttert die Rockmusik bis heute. Nach Missbrauchs-Vorwürfen gegen die Band Rammstein werfen wir einen Blick auf das Beziehungsgeflecht zwischen Stars, Bands und ihren Fans.
* Ein ehemaliges Szenegirl erinnert sich an ihre Zeit mit Rockstars, erzählt von Lust und Liebe im Tourbus bzw. Hotelbett und wie sie die erste Groupie-Regel gebrochen hat.
* Über Glamour und Schattensei
Victor Jestin und der Dance Floor: Zwischen Faszination und Angst
Der Roman «Der Tanzende» erzählt die Geschichte eines leidenschaftlichen Nachtclubgängers. Nur zwischen Menschen auf dem Dance Floor verfliegt seine Unsicherheit. Victor Jestin selbst ist schüchtern, hasst das Tanzen. Gelingt es ihm, sich literarisch diese fremde Clubkultur anzueignen?
* Faszination Clubkultur
* Soziopolitische Bedeutung des Dance Floors
* Bedeutung von elektronischer Musik
* «Der Tanzende» (Kein & Aber 2023) – Um was geht es in Victor Jestins Buch. Wie ist es einzu
Taschen nähen für eine Zukunft nach der Zwangsprostitution
«Ich brauche kein Mitleid, ich brauche einen Job.» Dieser Satz einer Frau in Zürich, Opfer von Zwangsprostitution, liess Tabea Oppliger aufhorchen. Opfer von Menschenhandel brauchen Zukunftsperspektiven. Mit ihrem Sozialprojekt «KitePride» in Israel nähen Ex-Prostituierte Taschen aus alten Segeln.
* Über die Begegnung mit einer Prostituierten in Zürich wird Tabea Oppliger auf die Schwierigkeiten aufmerksam, wenn Zwangsprostituierte aussteigen und sich eine andere Zukunft aufbauen wollen.
*
Kohl und Knolle von der Scholle in der Stadt
Urban Gardening ist in. Doch die neusten ökologischen Initiativen in der Stadt gehen weit über den eigenen Kräutergarten auf dem Balkon und die Tomatenzucht im Hinterhof hinaus. Die Gemüseinitiative «Plankton» testet im Kanton Basel-Stadt, wie das geht: Landwirtschaft in der Stadt.
* Landwirtschaft in der Stadt
* Gemüseanbau
* Biodiversität
* Ernährungspolitik
* Klimawandel
Im Podcast zu hören sind:
* Livia Matthäus, Postindustrial-Designer, Co-Projektleiterin und Innitian
Kultur-Talk: Klassische Musik quo vadis?
Wie geht's der Klassischen Musik? Erreicht sie das Publikum? Welches Publikum? Und wie reagieren die Veranstalter auf ein verändertes Nutzerverhalten? Darüber sprechen in diesem Kultur-Talk Ilona Schmiel, Intendantin der Zürcher Tonhalle, und Hiromi Gut, Leiterin von Guerillaclassics.
Was haben Veranstalter aus Corona gelernt? Zwar sind die Hörer:innen nach der Pandemie weitgehend wieder in die Konzerte zurückgekehrt, doch der vorübergehende Schwund hat auch deutlich gemacht, dass das Publikum
Irma Frei bricht das Schweigen über Zwangsarbeit in der Schweiz
Irma Frei wurde als Scheidungskind in verschiedenen Heimen platziert. Als Jugendliche wurde sie 1958 zur Arbeit in Emil Bührles Spinnerei in Dietfurt verpflichtet und in sein Fabrikheim eingewiesen. Mit über 80 bricht sie ihr Schweigen und erzählt ihre Geschichte als Zwangsarbeiterin in der Schweiz.
* Administrative Versorgung
* Zwangsarbeit in der Schweizer Industrie
* Fabrikarbeit minderjähriger Frauen
* Bevormundung
* Aufgebrochenes Schweigen
Im Podcast zu hören sind:
*
Kultur der Nachhaltigkeit: Ist das Theater auf Kurs?
Auf der Bühne sind Klimakrise und Umweltpolitik schon lange ein Thema. Hinter den Kulissen allerdings ist das Thema Nachhaltigkeit erst in den letzten Jahren angekommen. Welches sind die effizientesten Hebel, um den CO2-Ausstoss in der Kultur zu reduzieren? Und wo sind die Stolpersteine?
* Die Tänzerin und Choreographin Cosima Grand beschäftigt sich nicht nur auf der Bühne mit Umweltfragen, sondern versucht auch möglichst nachhaltig zu produzieren. In ihren letzten Stück arbeitete sie mit Kostü
SUISA – seit 100 Jahren da für das Urheberrecht und Musikschaffende
Eine junge Singersongwriterin will ihre ersten eigenen Songs anmelden und kommt deshalb mit der SUISA in Kontakt. Doch greifbar ist die SUISA für sie nicht – dabei ginge es doch um ein mögliches Einkommen oder vielleicht sogar um ihre Altersvorsorge. Was ist die SUISA und was macht sie genau?
Die SUISA, die Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik, feiert 2023 ihr 100-jähriges Jubiläum. Für viele Musikschaffende war und ist sie sehr wichtig, denn die SUISA sorgt für einen Teil ihres Ei
Die späte Ehrung der Schweizer Designerin Eleonore Peduzzi Riva
Die Schweizer Designerin und Architektin Eleonore Peduzzi Riva wird mit einem Schweizer Grand Prix Design 2023 ausgezeichnet. Sie hat ikonische Objekte gestaltet wie das De Sede Sofa DS 600. Die 87-Jährige blickt auf ein langes kreatives Leben zurück. Dennoch kennen sie auch Fachleute kaum. Warum?
* Eleonore Peduzzi Riva erhält einen Schweizer Grand Prix Design, die erste Schweizer Ehrung für die 87-Jährige.
* Die Schweizerin ist in den 1950er Jahren nach Mailand und hat dort ein Architektu
Kultur-Talk: Ein neuer Blick auf die koloniale Vergangenheit der Schweiz
Historiker Georg Kreis hat zusammengetragen, wie vielfältig Schweizerinnen und Schweizer am Kolonialismus beteiligt waren. Im Kultur-Talk spricht er über die koloniale Vergangenheit und ihre Konsequenzen auf die Gegenwart.
Kaufleute, Missionarinnen, Söldner oder Auswandererinnen. Schweizerinnen und Schweizer waren auf vielfältige Weise eingebunden ins koloniale System. Das zeigt der Historiker Georg Kreis in seinem neusten Buch. So gab es etwa den Plan, in Amerika Land zu kaufen für einen 23. K
Bäume und Klima: Die Suche nach dem Wald der Zukunft
Auch in der Schweiz gerät der Wald unter Druck, vor allem wegen der Klimaerwärmung. Hitzetage und Dürreperioden der letzten Sommer führten zu einem Absterben von Fichten und Buchen im Mittelland und im Jura. Aber auch die Edelkastanie an der Alpensüdseite hat zu kämpfen.
Der Klimawandel macht vielen Baumarten zu schaffen. Im Hardwald bei Muttenz sind die Schäden deutlich sichtbar: Der Wald ist ausgedünnt, die Bäume sind geschwächt, die Kronen geschädigt; tote Äste fallen herunter und Schädlinge
Im Exil: Die russische Starschauspielerin Tschulpan Chamatowa (W)
Seit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine lebt Tschulpan Chamatowa mit ihrer Familie im Exil in Riga/Lettland. Dort spricht sie in einem immer ausverkauften Theaterstück über ihren Schmerz, die Abgründe der russischen Kultur und die Propaganda des Putin Regimes.
* Tschulpan Chamatowa war eine der ersten russischen Künstlerinnen und Intellektuellen, die am 24. Februar 2022 in einem offenen Brief den Angriffskrieg gegen die Ukraine öffentlich verurteilt haben.
* Seit bald neu
Kultur-Talk: Lebenslanges Lernen
Stete Weiterbildung im Beruf und im Privaten sind heute selbstverständlich. Dennoch kriselt es seit einiger Zeit in der Erwachsenenbildungs-Branche. Wie gehen Anbieter damit um?
Veranstaltungen, die früher echte Publikumsmagneten waren, werden kaum noch gebucht. Vor allem bei den Sprachkursen hat sich einiges verändert. Und bei Kursangeboten, die eine Teilnahme über mehrere Wochen oder Monate erfordern. Modernes Lernen ist kurzfristiger, flexibler. Was bedeutet dieses veränderte Publikumsverhal
Doing Family – aufwachsen in multilokalen Familienarrangements
Jelena wächst bei getrennten Eltern in der gleichen Siedlung auf. Die Mutter wohnt in einer grossen WG im 2. Stock, der Vater allein in einer Wohnung im EG. Wie pendelt Jelena zwischen diesen zwei Orten? Wer gehört für sie zur Familie? Und wie macht sie sich heimisch?
* Ein Forschungsprojekt des Marie Meierhofer Instituts in Zürich hat sich mit Kindern befasst, die mehr als ein Zuhause haben und regelmässig hin und her pendeln.
* In der Schweiz betrifft das rund 125'000 Kinder, die in Trenn
Kultur-Talk: Kritikerrunde vom 76. Filmfestival Cannes
Das medial sichtbarste und grösste Filmfestival der westlichen Welt läuft mit seiner 76. Ausgabe zu fast schon klassischer Form auf. Und doch ist einiges anders: mehr Frauen im Wettbewerb. Und mehr kritische Stimmen im Vorfeld. Eine kleine Auslegeordnung aus Cannes.
Das Filmfestival von Cannes präsentiert dieses Jahr mit Namen wie Wim Wenders (77) oder Ken Loach (86) wieder ein paar seiner ältesten Eigenmarken. Gleichzeitig sind sieben von 21 Filmen im Wettbewerb von Frauen – ein Rekord für die
Kultur-Talk: Mit Einfacher Sprache zur höheren Literatur
Die Autorin Julia Schoch hat zwei Geschichten in Einfacher Sprache verfasst. Sie ist begeistert von der Idee, «Literatur für alle» zu machen. Im Gespräch erklärt sie, auf welche Probleme sie beim Schreiben in Einfacher Sprache gestossen ist – und wie dieses Experiment in ihren neuen Roman mündete.
Rund 800.000 Menschen in der Schweiz zwischen 16 und 65 Jahren sind von einer Leseschwäche betroffen, «Illetrismus» genannt. Damit auch diese Menschen in den Genuss von Literatur kommen können, gibt e
Dem Tabu einen Platz in der Sprache geben: Abtreibungen in der Literatur
Kaum jemand spricht über Abtreibungen. Das Thema bleibt eine «sensible Angelegenheit» und schambesetzt. Umso wichtiger wäre es, dass Abtreibungen in der Literatur vorkommen. Doch: Es gibt nicht viele fiktionale Texte zum Thema.
* Die junge deutsche Literatin Charlotte Gneuss hat abgetrieben – und die Erfahrung gemacht: Das Thema ist noch immer ein Tabu. Es wird nicht darüber gesprochen und auch in Büchern und Filmen nur selten behandelt. Sie kritisiert die fehlende Repräsentation in fiktionalen
Kultur-Talk: Auf welchem Boden stehe ich? Mina Hava über ihr Debüt «Für Seka»
In ihrem ersten Roman erzählt die 25-jährige Schweizer Autorin Mina Hava in Bruchstücken von einer jungen Frau, ihrer Familie, den bosnischen Wurzeln und dem Wunsch nach einem Platz in der Welt. In einer Achterbahn der Eindrücke und Gefühle sucht sie dabei im Grossen und Kleinen nach Zusammenhängen.
Mina Hava studierte am Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und danach Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Sie ist gleichermassen Künstlerin und
Kultur-Talk: Hansjörg Schneiders Stadtwanderungen
Der Schriftsteller Hansjörg Schneider ist bekannt als Autor der Hunkeler-Krimis und einiger erfolgreicher Theaterstücke wie «Sennetuntschi». In seinem neusten Buch «Spatzen am Brunnen» macht sich der 85-Jährige auf Wanderungen durch Basel und erinnert sich unterwegs an sein Leben und sein Schaffen.
Die Kreise sind kleiner geworden, in denen sich der Schriftsteller mittlerweile bewegt. Nach zwei Spitalaufenthalten zwischen Herbst 2020 und Herbst 2021 beschränken sie sich noch auf eine lange Stra
Kultur-Talk: Allein? Eine gute Gesellschaft!
Alleinsein ist in der Gesellschaft meist negativ konnotiert. Wer allein sei, sei per se unglücklich. Doch stimmt das? Diese Vorstellung trüge, sagt die Kulturwissenschaftlerin und Autorin Sarah Diehl. Sie ermutigt zu einem aufgeschlosseneren Umgang mit dem Alleinsein.
Ist jemand, der viel Zeit allein verbringt, unglücklicher als andere? Machen etliche soziale Verpflichtungen, Erfolg im Job, eine möglichst langjährige Partnerschaft und Familie glücklich? Die Kulturwissenschaftlerin und Autorin S
Benin Bronzen in der Schweiz: Toxisches Erbe aus der Kolonialzeit
Jahrzehntelang waren sie Aushängeschild europäischer Sammlungen: Benin Bronzen. Messingköpfe, Bronzereliefs, Elfenbeinzähne und Holzfiguren. Mittlerweile weiss man: Ein Grossteil von ihnen wurde von britischen Kolonialherren geraubt. Auch jene, die in Schweizer Museen ausgestellt sind.
* Auch in der Schweiz befinden sich Benin Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin, dem heutigen Nigeria. Sie wurden 1897 im Rahmen der britischen «Strafexpedition» geplündert und geraubt.
* Die Objekte ka
Kultur-Talk: Die Krönung Charles’ III – eine Zeremonie voller Symbolik
Am 6. Mai wird König Charles III in der Westminster Abbey gesalbt und gekrönt. Das Ritual ist rund 900 Jahre alt. Es spiegelt das Selbstverständnis des Königshauses, das sich explizit auf die biblischen Könige bezieht. Im Kultur-Talk: die Anglistin und christkatholische Theologin Susanne Cappus.
Manches wirkt archaisch beim Krönungsgottesdienst der britischen Monarchen. Sie sind die einzigen, die noch gesalbt werden, mit Öl vom Jerusalemer Ölberg. Schwerter, Zepter, goldene Sporen und Reichsapf
Kultur-Talk: Das Geld und wir – eine toxische Beziehung?
Es ist überall und doch nirgends – das Geld. Kaum ein Tabuthema ist in unserer Gesellschaft so omnipräsent. Was machen wir mit Geld und was macht Geld mit uns? Die Autorin Mareice Kaiser erzählt ihre eigene Geldgeschichte und trifft Menschen, mit denen sie über Geld spricht.
«Wie viel Geld ist genug?» – Das ist eine der Fragen, die die deutsche Journalistin Mareice Kaiser verschiedenen Menschen gestellt hat: vom 85 Jahre alten Pfandflaschensammler bis zum neureichen Selfmade Millionär. Die Port
Kultur-Talk: Aktuelle österreichische Literatur
Was ist das Spezielle an der aktuellen österreichischen Literatur? Wo kommt sie her und wo geht sie hin? Und wie erklärt sich ihre andauernde hohe Qualität? Anlässlich des österreichischen Auftritts als Gastland an der diesjährigen Leipziger Buchmesse geht der Kultur-Talk diesen Fragen nach.
«Meaoiswiamia». Mit diesem wohl am ehesten mit «mehr als bloss wir» zu übersetzenden Motto betont das österreichische Gastland an der diesjährigen Leipziger Buchmesse seine Diversität. Und tatsächlich zeigt
Arbeiterliteratur – wie ein Maler die Theater eroberte
Arbeiterliteratur gibt es schon lange. Sie beginnt mit der Industrialisierung und ist in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung noch immer präsent. Aber nie war sie so stark wie in den 70er Jahren, als die Stücke des Malers Heinrich Henkel die Bühnen der Welt eroberten.
* Wie kam es zum Boom der Arbeiterliteratur zu Beginn der 1970er Jahre?
* Wer waren ihre erfolgreichsten Vertreterinnen und Vertreter?
* Was hat die damalige Arbeiterliteratur bewirkt und warum hat sie das Publiku
Lebenselixier Musik: Die wunderbare Geschichte von Tobias Preisig
Schon als ich Tobias Preisig als Teenager kennenlerne, hat er nur einen Wunsch: So viel Musik machen wie möglich. Dabei kann er damals nicht damit rechnen, älter als 25 zu werden – er hat Zystische Fibrose. Dass er dennoch Jazzgeiger geworden und heute so fit ist wie nie zuvor, grenzt an ein Wunder.
* Cystische Fibrose (CF)
* Musik als Lebenskraft
* CF-Medikament Trikafta
* Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod
* Tod als kreativer Motor
Im Podcast zu hören sind:
* Tobias
Kultur-Talk: Wie weiter? Die Ethnologie im Rampenlicht
Spätestens seit der Debatte zu den Benin-Statuen steht die Ethnologie im Rampenlicht wie nie zuvor: Das ist gut so – meint Anna Schmid, Direktorin des Basler Museums der Kulturen, die froh ist um die plötzliche Aufmerksamkeit und den Beginn längst fälliger Diskussion – auch in der Öffentlichkeit.
Die Ethnologie abschaffen, weil sie im Fahrwasser des Kolonialismus entstanden ist? Oder ihr endlich einen gebührenden Stellenwert beimessen, gerade weil sie sich seit je her mit der Erforschung fremde
Porträt einer Unbekannten: Die Sackler Stiftung in Basel
Das Mäzenatentum der Familie Sackler ist wegen der Opioidkrise in den USA in Verruf geraten. Namhafte Kulturinstitutionen haben den Namen aus ihren Räumen entfernt. In Basel gibt es weiterhin eine Sackler Stiftung. Was fördert sie? Und wie steht es um Transparenz im boomenden Stiftungsplatz Schweiz?
* Protest mit Wirkungsmacht: Die international bekannte Fotografin Nan Goldin erreichte mit Aktionen in Museen, dass sich viele Kulturinstitutionen vom Sponsoring der Familie Sackler distanzierten.
Beten zwischen Sichtbeton: Das Kloster Baldegg
Schwester Martine Rosenberg ist vor 50 Jahren in das neue Kloster Baldegg umgezogen. Der bekannte Bauhaus-Architekt Marcel Breuer hat es für die Schwestern gebaut. Damals gab es einen Sakralbauboom in der Schweiz. Über 1000 neue Kirchen, Kapellen und Klöster wurden nach 1950 gebaut.
* Das weitläufige Kloster im Bauhaus-Stil ist mit viel Sichtbeton, Natursteinen und grossen Fenstern gebaut.
* Nicht nur das Kloster wurde modernisiert, auch die Ordenstracht. Dafür reisten die Schwestern zum an
Kultur-Talk: Ist Russland ein «Reich des Bösen»?
Der Ukraine-Krieg verstört. Auch weil die Fronten zwischen Russland und dem Westen so sehr verhärtet sind, wie schon lange nicht mehr. In dieser Konfrontation zeige sich ein historisches Grundmuster, sagt der Osteuropa-Historiker Manfred Hildermeier im Gespräch mit Felix Münger.
Als 1991 der Kalte Krieg endete, schien es möglich, dass Russland und der Westen nun zu Partnern würden. Ein Trugschluss. Heute macht vielmehr die Vorstellung die Runde, Russland sei «ein Reich des Bösen».
Aus russisch
Fürs Klima vor Gericht
Rosmarie Wydler-Wälti verlangt mit den Klima-Seniorinnen vom Staat mehr Klimaschutz. Die älteren Frauen sind bei allen juristischen Instanzen in der Schweiz abgeblitzt. Nun wurde ihre Klage am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angehört. Das Urteil wird juristisch neue Massstäbe setzen.
* Die erste und bisher wichtigste Klimaklage wird vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg verhandelt.
* Die Klima-Seniorinnen sind bei den Gerichten in der Schweiz abgeblit
Iran und die Revolution: Moné Sharifi probt die Freiheit
Moné Sharifi ist Schauspielerin aus dem Iran. Sie liebt die vibrierende Theaterszene in Teheran – aller Zensur zum Trotz. Ihr ist aber auch klar: Als Frau*, als Kurdin, als Schauspielerin kann sie unter dem gegenwärtigen Regime nicht frei sein. Die Geschichte einer Künstlerin und Kämpferin.
* Welchen Einfluss haben die revolutionären Prozesse auf die Theaterszene in Teheran?
* Welche Freiräume schaffen sich Schauspieler:innen trotz der allgegenwärtigen Zensur?
* Wie arbeitet die Zensurb
Klingende Quantenphysik: Wenn Musik den Quantencomputer erklärt
Internationale Quantenphysiker treffen sich in Basel im Tinguely Museum mit Musikschaffenden, um einem Laienpublikum die Quantenphysik näher zu bringen. Die Komponistin Linda Leimane hat dafür ein multimediales, überwältigendes Werk geschaffen.
* Auftraggeber ist der Nationale Forschungsschwerpunkt NCCR Spin und das Infinity Festival.
* «Tinguely entanglet» heisst das Projekt – passend zum Begriff «Entanglement», der in der Quantenphysik zentral ist. Die lettische Komponistin Linda Leimane
Kultur-Talk: «Credit Suisse»: Ethische Fragen zur seltsamen Finanzwelt
Die CS machte in 10 Jahren 3 Milliarden Franken Verlust – und bezahlte intern 32 Milliarden an Boni. Kann man das verstehen? Kann überhaupt noch jemand die Finanzwelt verstehen, vielleicht sogar die Banker selbst?
Im Gespräch mit Raphael Zehnder macht sich der Wirtschaftsethiker und Theologe Thomas Wallimann (Institut für Sozialethik «ethik22») Gedanken über Risikobereitschaft und Verantwortungsgefühl, über Fairness und Gier, über Ethik und undurchsichtige Finanzprodukte.
Russische Musik: Spielen oder nicht?
Russische Komponisten wurden von Programmen gestrichen, gar ganze Opernaufführungen annulliert – der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirft auch in der Musikwelt Fragen auf. Wie geht man heute mit russischer Musik um?
* Rachmaninoff und Co. – was haben sie mit dem Krieg zu tun?
* Neue Kodierung und Rekontextualisierung russischer Musik seit dem Krieg.
* Blick in die Geschichte: Wie wurde diese Diskussion in vergangenen Konflikten geführt?
* Russland als kulturelle Hegemonie,
«Ich bin nicht nur meine Diagnose! Aktivismus für mentale Gesundheit»
Mit dem Fotoprojekt #ganzabNORMAL macht Martin Fankhauser seine Diagnose (generalistische Angststörung) öffentlich und bricht damit ein Tabu. Er ist Teil einer Bewegung von Betroffenen, die sich aktiv für die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten einsetzt.
* Mental Health Activism
* Aktivismus für mentale Gesundheit
* Madnesst
* Mad Pride
* Entstigmatisierung
* Psychische Krankheit
Im Podcast zu hören sind:
* Martin Fankhauser, Aktivist für psychische Gesundhe
Meeresspiegel: Wieviel Anstieg liegt drin?
Wenn jemand den Meeresspiegelanstieg bewältigen kann, dann die Holländerinnen und Holländer. Sie sind Weltmeister im Wasserbau. Doch um wieviel lassen sich die Deiche noch erhöhen?
* 1953 überspülte eine verheerende Sturmflut die Küstengebiete der Niederlande und forderte mehr als 1800 Todesopfer. Seither haben die Niederlande mit dem Deltaplan ein beispielloses Hochwasserschutzprogramm geschaffen.
* Der schleichende Anstieg des Meeresspiegels stellt das Land nun vor neue Probleme. Zwei bis
Kultur-Talk: Stadt-Land-Kluft? (2/2)
Der politische Einfluss der Städte ist in der Schweiz kleiner als jener der Landkantone. Gesellschaftlich soll es zwischen Stadt und Land in Zukunft mehr Annäherung geben als auch schon.
Die Kluft zwischen Stadt und Land wird hier wie dort beklagt. Die landwirtschaftliche Genossenschaft Fenaco hat sich deshalb vorgenommen, diesen Graben mit einem verstärkten Dialog zwischen der städtischen und ländlichen Bevölkerung zu überwinden. Dafür hat sie 10 Millionen Franken an eine Stiftung überwiesen.
Kultur-Talk: Stadt-Land-Kluft? (1/2)
Die bevölkerungsmässig kleinen Landkantone haben in der Schweiz im Vergleich zu den grössten Städten überproportional viel zu sagen. Der politische Einfluss der Städte ist beschränkt, obwohl ihre Mitwirkung in der Verfassung garantiert wird.
Nach der letzten Bundesratswahl wurde die Kluft zwischen Stadt und Land beklagt: Ob es sich um Kandidierende der SVP oder der SPS handelte - eine Vertretung vom Land für den Bundesrat kam im Parlament besser an als eine aus der Stadt. Es schien, als hätten
Kultur-Talk: Wie künstliche Intelligenz das literarische Schreiben verändert
Chatbots wie ChatGPT schreiben und kommunizieren mittlerweile wie Menschen. Der Hype ist riesig und doch schwingt die Sorge mit, dass die digitale Schöpfung den Menschen irgendwann überflügelt. Wer braucht noch Schriftsteller, Poeten und Journalisten, wenn auch die künstliche Intelligenz das kann?
Hannes Bajohr ist Medien- und Literaturwissenschaftler und Experte für digitale Literatur. Er hat keine Angst vor schreibenden Maschinen. Vielmehr stellt er das Paradigma der Literatur in Frage. Für i
Entdecker vergessener Bücher: Der Verleger Peter Graf
Peter Graf sucht nach vergessenen Autorinnen und Autoren und stöbert jahrzehntealte Texte auf. Seine Neu- und Wiederentdeckungen gelten immer wieder als Sensationen. Für Peter Graf sind die Bücher vor allem notwendig, damit wir nicht einsam in der Gegenwart stehen.
* Peter Grafs Leidenschaft für vergessene Bücher begann in seiner Jugend. In den Geschichten, die er wiederentdeckt, findet er moralische Vorbilder.
* Mit dem Roman «Requiem» hat Peter Graf einen literarischen Schatz aus den Drei
Mediale Monokultur? «baba news» hält dagegen
Die Schweizer Bevölkerung ist längst vielfältig, in den Redaktionsstuben aber herrscht in weiten Teilen Monokultur. Besonders punkto kultureller und soziökonomischer Herkunft. Das ist ein Problem, findet Albina Muhtari, Chefredaktorin bei «baba news – von und für Šhvicer*innen». Warum?
Albina Muhtari arbeitet als Journalistin bei grossen Medienhäusern und stellte fest, wie wenig Diversität es in den Schweizer Redaktionen gibt und wie einseitig teilweise über migrationsspezifische Themen bericht
Kultur-Talk: Brennpunkt Amazonas
Der Amazonas ist bedroht und seine indigenen Bewohner:innen mit ihm: Umweltzerstörung und Corona machen ihnen das Leben schwer bis unmöglich. Doch jetzt ist nicht mehr der brasilianische Präsident Bolsonaro am Ruder, sondern Lula da Silva. Könnte das eine Kehrtwende bedeuten?
Vor 22 Jahren machte die Ethnologin Ulrike Prinz im Indigenen-Schutzgebiet am Rio Xingu Feldforschung. Als wegen Corona und Präsident Bolsonaros «Gesundheitspolitik» im Amazonasgebiet das grosse Sterben losging, wurde sie
Kultur-Talk: Das kreative Erbe der Schweizer Psychiatrie
Katrin Luchsinger erforscht seit Jahrzehnten die künstlerischen Werke aus psychiatrischen Kliniken der Schweiz. Die Kunsthistorikerin und Psychologin kennt das kreative Schaffen, das in Archiven, Abstellkammern und Akten verstaut ist, wie kaum eine andere. Ein Erbe, das mancher Klinik eine Last ist.
Katrin Luchsinger weiss, was Menschen in die Psychiatrie brachte. Damals in den ersten Jahrzehnten der kantonalen psychiatrischen Kliniken zwischen 1850 und 1920. Welche Eigenarten, welche Diagnosen
Kultur-Talk: Franz Hohler als Schriftsteller. Ein Gespräch zum Achtzigsten
Bekannt wurde er als gesellschaftskritischer Kabarettist. Aber Franz Hohler veröffentlicht seit bald 60 Jahren auch literarische Texte. Entstanden ist ein reiches Werk zwischen Realismus und Phantastik. Dieses diskutiert er, anlässlich seines 80. Geburtstages, mit Literaturredaktor Markus Gasser.
Die Literatur von Franz Hohler ist alles andere als harmlos. Seine Texte kommen oft im freundschaftlichen Plauderton daher, entgleiten dann aber mit unerbittlicher Konsequenz ins Ungeheuerliche. Immer